Goethepreis der Stadt Frankfurt geht an Pina Bausch
Der Goethepreis der Stadt Frankfurt geht in diesem Jahr an die Choreographin Pina Bausch. Zum ersten Mal erhält damit eine herausragende Vertreterin der internationalen Tanzwelt die mit 50 000 Euro dotierte Kultur-Auszeichnung.
Seit 1945 ist sie nach den Schriftstellerinnen Annette Kolb (1955) und Wislawa Szymborska (1991) die dritte Frau, die den Goethe-Preis erhält. Wie das Kuratorium unter Vorsitz von Frankfurts Oberbürgermeisterin Petra Roth (CDU) weiter mitteilte, wird die Auszeichnung an Bausch am 28. August in der Frankfurter Paulskirche überreicht. Der Preis, nach Frankfurts größtem Sohn benannt, wird alle drei Jahre am Geburtstag Goethes verliehen.
Pina Bausch gilt mit ihrem Wuppertaler Ensemble seit über 25 Jahren als wichtigste Protagonistin des deutschen Balletts auch im Ausland. Sie habe gemäß ihres Credos («mich interessiert nicht, wie die Menschen sich bewegen, sondern was sie bewegt») immer wieder Grenzen überschritten. Damit habe die 66-Jährige dem Theater und Tanztheater neue Wege gewiesen, würdigte das Kuratorium die Preisträgerin. Zugleich habe sich Pina Bausch immer auch mit anderen Künsten auseinandergesetzt.
Frankfurt vergibt die Auszeichnung seit 1927. Zu den Preisträgern gehörten in den ersten Jahren Albert Schweitzer und Sigmund Freud. Seit der Preisverleihung an Thomas Mann 1949 wird die Auszeichnung nur noch alle drei Jahre verliehen. Mit Siegfried Lenz (1999), Marcel Reich-Ranicki (2002) und Amos Oz (2005) waren die letzten drei Preisträger durchweg Schriftsteller und Kritiker.