In der Kreisliga D2 Unna-Hamm ist eine Partie abgebrochen worden.

© picture alliance/dpa

Gewalt in der Kreisliga D: Plötzlich flogen die Fäuste - fünf Rote Karten und Spielabbruch

rnFußball

Eskalation in der untersten Liga: Ein Kreisliga-Fußballspiel in Kamen wurde abgebrochen. Es gab Verletzte und fünf Rote Karten.

Kamen

, 31.10.2021, 18:55 Uhr / Lesedauer: 2 min

Wieder Gewalt im Amateurfußball: In der Kreisliga D2 Unna-Hamm ist es am Sonntagnachmittag zu einem Spielabbruch gekommen. Die Partie zwischen dem TSC Kamen IV und dem VfK Weddinghofen II (Anpfiff: 13 Uhr) wurde nach 60 Spielminuten beim Stande von 2:1 für Kamen nach einer Rudelbildung mit anschließender Schlägerei vom Unparteiischen abgebrochen.

Jetzt lesen

Augenzeugen zufolge eskalierte das hitzige Spiel bei einer Auswechslung. Der Kamener Spieler, der ausgewechselt werden sollte, leistete sich ein Wortgefecht beim Verlassen des Platzes. Dann ging alles ganz schnell: In Windeseile versammelten sich Spieler, schlugen und schubsten sich gegenseitig. Auch Zuschauer waren nach Information dieser Redaktion an der Schlägerei beteiligt. Brutale Szenen spielten sich ab: So berichtet ein Augenzeuge, dass ein Weddinghofener Fußballer einen Faustschlag abbekommen haben soll.

Jetzt lesen

VfK Weddinghofen berichtet von Platzwunden

Manfred Frieg, Vorsitzender des VfK Weddinghofen, wusste am Sonntagabend noch wenige Details. In Reihen seines Vereins habe es mehrere Spieler mit Platzwunden gegeben. Spieler Harun Dereli, der die Weddinghofener Mannschaft an diesem Spieltag betreute, war bislang nicht für eine Stellungnahme erreichbar.

Ibrahim Demircioglu, Trainer des TSC Kamen IV, bezog am Sonntagabend Stellung: „Ich wollte einen Spieler auswechseln, der bereits mit Gelb vorbestraft war. Er wurde provoziert, dann gab es Diskussionen mit seinem Gegenspieler, es fielen Beleidigungen und dann ist es ausgeartet.“ Nachdem sich die Gemüter beruhigt hatten, sei seine Mannschaft auch bereit gewesen, weiterzuspielen.

Laut TSC-Trainer Demircioglu sei der Spielabbruch vermeidbar gewesen. Die Rolle des Unparteiischen, der die Streithähne nicht früh getrennt habe und so erst eine weitere Eskalation ermöglicht habe, sah er ebenfalls kritisch. Aber er sagte auch: „Das Spiel ist nicht umsonst abgebrochen worden.“

Jetzt lesen

Der Schiedsrichter trug später fünf Rote Karten wegen Tätlichkeiten in den Spielbericht ein. Sie belegen, dass sich beide Seiten an der Schlägerei beteiligten: Drei verteilte er an den TSC Kamen, zwei an Weddinghofen. Staffelleiter Hans-Günter Heinrichsen erwartet einen Sonderbericht des Schiedsrichters.

Demircioglu kündigte intern Konsequenzen an: „Wir werden die Spieler, die daran beteiligt waren, bestrafen.“ Wiedersehen werden sich die Vereine vor dem Kreissportgericht.

Lesen Sie jetzt