
© Peter Ludewig
Spielabbruch beim Königsborner SV: Kai Harbach und dem KSV droht Ärger
Handball
Am Freitag dürfte die Entscheidung öffentlich werden: Dem Königsborner SV II droht dann ein Punktverlust, Trainer Kai Harbach ein Verfahren wegen Unsportlichkeit - oder kommt alles ganz anders?
Die Verbandsliga-Handballerinnen des Königsborner SV II erwarten am Freitag eine Entscheidung über die Wertung des abgebrochenen Spiels gegen die HSG Hohenlimburg. Trainer Kai Harbach droht nach den Vorwürfen aus Hohenlimburg ein abgetrenntes Verfahren.
Bis Mittwoch hatten die Vereine Zeit, ihre Stellungnahmen zum Spielabbruch abzugeben. Die lagen Andreas Tiemann vom Handballverband auch am Donnerstag vor. Tiemann ist Vorsitzender der Technischen Kommission, Mitglied des Vorstandes des Handballverbandes Westfalen und die sogenannte Spielleitende Stelle. In seiner Funktion entscheidet er über die Wertung der abgebrochenen Partie.
Am Samstag war das Spiel abgebrochen worden, nachdem Kai Harbach, Trainer der höherklassigen Drittliga-Handballerinnen des KSV, auf das Spielfeld gerannt war. Laut Tiemann seien die Stellungnahmen aus Hohenlimburg, Königsborn und den Schiedsrichtern nahezu deckungsgleich.
Unstrittiger Sachverhalt: Harbach benahm sich nicht vorbildlich
„Ein Zuschauer ist auf das Feld gegangen, hat sich nicht so benommen, wie sich das gehörte, und ist dann wieder vom Feld gegangen“, sagte Tiemann. Gemeint ist Kai Harbach. Dieser Sachverhalt sei für ihn unstrittig - von allen Seiten sei der Hergang ähnlich beschrieben worden und habe sich nur in Feinheiten unterschieden.
Die Hohenlimburger hatten Vorwürfe erhoben, dass Harbach eine Spielerin beleidigt hatte. Daraufhin spielte die Mannschaft nicht mehr weiter. Gut möglich, dass der KSV die Punkte am Grünen Tisch verliert. Egal, wie die Wertung ausgeht: Sie ist anfechtbar. „Die betroffenen Vereine können dagegen vorgehen“, so Tiemann.
Doch auch persönliche Strafen sind nicht ausgeschlossen. So könnte Kai Harbach gegen Paragraf 12 der Trainerordnung verstoßen haben. Darin heißt es: „Trainer und Übungsleiter sind im besonderen Maße verpflichtet, die Grundregeln des Fairplay und des sportlichen Verhaltens innerhalb und außerhalb der Sportstätten zu beachten.“
Kai Harbach könnte eine Sperre bekommen
Auch wenn er die Mannschaft des KSV II nicht gecoacht hat, regelt die Ordnung, dass Trainer sich nicht unsportlich verhalten dürfen, da sie eine besondere Vorbildfunktion innehaben. In diesem Fall droht Harbach ein Verfahren, bei dem das Präsidium des Handballverbandes über Strafen bei einer seiner Sitzungen entscheidet. Das Strafmaß sieht Verweise, Geldstrafen zwischen 25 Euro und 5.000 Euro und vorübergehende Sperren bis zum Entzug der Lizenz vor. Auf Nachfrage erklärte Tiemann, dass die nächste turnusmäßige Sitzung am 21. November sei.
Sportler durch und durch, der auch für alle Sportarten außerhalb des Fußballs viel übrig hat. Von Hause aus Leichtathlet, mit einer Faszination für Extremsportarten, die er nie ausprobieren würde. Gebürtig aus Schwerte, hat volontiert in Werne, Selm, Münster und Dortmund.
