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Beleidigung Richtung HSG? Hohenlimburg erhebt schwere Vorwürfe gegen den Königsborner SV
Handball
Der Spielabbruch zwischen Königsborn und Hohenlimburg hat ein Nachspiel. Es soll zu Beleidigungen gekommen sein. Der Fall liegt jetzt bei der Technischen Kommission des Handballverbands Westfalen.
Große Aufregung in der Handball-Verbandsliga 2 der Damen: In der Partie zwischen dem Königsborner SV II und der HSG Hohenlimburg kam es am Samstag nach 49 gespielten Minuten zu einem Spielabbruch. Die Vorwürfe der Hagener wiegen schwer. Der Königsborner SV wollte sich in der Angelegenheit nicht weiter äußern. Der Fall liegt jetzt bei der Technischen Kommission des Handballverbands Westfalen (HVW).
In dem besagten Spiel soll ein Vater einer Spielerin auf das Feld gelaufen sein, als diese verletzt auf dem Boden lag. Bei dem Vater handelt es sich um Kai Harbach, den Trainer der ersten Königsborner Mannschaft. Harbach war am Montag nicht für eine Stellungnahme bereit. „Kein Kommentar“, hieß es auf Nachfrage.
HSG wollte wohl wegen Beleidigungen nicht weiterspielen
Zuständig für die Verbandsliga 2 ist normalerweise Bernd Kuropka - gleichzeitig Vorsitzender des KSV Handball. Deshalb liege die Zuständigkeit in diesem Fall bei Andreas Tiemann, dem Leiter der Technischen Kommission des HVW, für die Kuropka der Stellvertreter ist.
„Was ich weiß, ist, dass ein Zuschauer über die Balustrade gesprungen sein soll, weil sich die vermeintliche Tochter verletzt hat. Dabei soll er wohl mehrere Spielerinnen der HSG beleidigt haben, weswegen Hohenlimburg nicht mehr weiterspielen wollte“, sagte Andreas Tiemann auf Nachfrage. So stehe es zumindest im Spielprotokoll, das ihm vorliege. Von den Vorfällen berichtet auch die Westfalenpost (WP).
Tiemann habe von den Vereinen und dem Schiedsrichtergespann bereits eine Stellungnahme eingefordert, teilte er mit. Frist ist Mittwoch, 27. Oktober. Im Internet ist das Endergebnis der Abbruch-Partie sogar eingetragen - 26:16 für den KSV. Doch bleibt es bei dem Ergebnis? „Die Chancen sind doch eher gering, dass es dabei bleibt“, so Tiemann weiter. Die Spielordnung sehe vor, dass ein Abbruch-Spiel wiederholt werden kann oder mit 2:0 Punkten für den KSV gewertet wird, wenn Hohenlimburg tatsächlich nicht weiterspielen wollte.
Auch Zuschauer sollen Spielerinnen der HSG beleidigt haben
Martin Klonek, der neue Trainer der HSG Hohenlimburg, für den es das erste Spiel an der Seitenlinie war, sagte nach dem Spiel der WP: „Das macht man nicht, solch eine unschöne Szene gehört nicht in den Handball.“ Die Vorfälle bestätigte er auch dieser Sportredaktion. „Es war so, wie die Schiedsrichter es in ihren Bericht geschrieben haben.“
Weiter äußert Klonek in der WP, dass sich die Zuschauer „uns gegenüber auch sehr aggressiv“ verhalten hätten. Das vermeldet zudem die HSG Hohenlimburg auf dem Instagram-Auftritt der ersten Damenmannschaft. „Was in der 49. Spielminute passierte, hat mit Handball in keiner Weise was zu tun. Leider sahen wir uns nach dem Vorfall nicht mehr in der Lage, das Spiel weiterzuführen“, heißt es in der Stellungnahme.
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Martin Klonek nimmt Kai Harbach auf gewisse Weise in Schutz
Und weiter: „Warum solch ein Vorfall bei einem sehr fairen Spiel passieren muss, verstehen wir nicht. Dass man sich dann noch als schlechter Verlierer bezeichnen lassen muss und von der Tribüne Beschimpfungen kommen, setzt nochmal einen oben drauf.“
Martin Klonek betonte ebenfalls, dass es bis dahin ein sehr faires Spiel gewesen sei. „Auch nach der Aktion haben sich meine Spielerinnen mit den Königsbornerinnen abgeklatscht. Aber ich habe von vielen Leuten, die da waren, gehört, dass sie so etwas auch noch nicht erlebt hätten.“
Gleichzeitig nahm Klonek den Königsborner Kai Harbach sogar in Schutz: „Wenn mein Kind verletzt ist, würde ich mir auch Sorgen machen. Trotzdem muss er sich hinterfragen, ob das alles so richtig war, wie er gehandelt hat.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
