Die Abraham-Frank-Sekundarschule in Velen soll Teilstandort der Gesamtschule Gescher werden. Die entsprechenden Beschlüsse wollen die Räte in Velen und Gescher im April/Mai fassen.

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Gesamtschule Gescher, Sekundarschule Velen: Zug rollt in Richtung Teilstandort

rnSchulen im Kreis Borken

Der Zug rollt in Richtung Teilstandort der Gesamtschule Gescher in Velen. Dieser könnte zum Schuljahr 2023/2024 am bisherigen Standort der Abraham-Frank-Sekundarschule eingerichtet werden.

von Jürgen Schroer

Gescher, Velen

, 21.02.2022, 12:45 Uhr / Lesedauer: 2 min

Im Ausschuss für Generationen stellte Frauke Gier vom Büro Gebit (Münster) den bisherigen Prozess, Prognosen und Raumanalysen vor. Im Ergebnis, so ihr Fazit, machten sowohl die erwarteten Schülerzahlen als auch die vorhandenen Räume die angestrebte Lösung möglich.

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Erste Beigeordnete Kerstin Uphues skizzierte Eckpunkte einer öffentlich-rechtlichen Vereinbarung zwischen den Städten Gescher und Velen. Nägel mit Köpfen sollen im Frühjahr gemacht werden: Der Rat Velen will am 4. April entscheiden, die Beschlussfassung im Rat Gescher ist für den 11. Mai vorgesehen. Bis Ende Mai soll der Antrag an die Bezirksregierung Münster gehen.

Im September 2021 ist die Verwaltung in Gescher damit beauftragt worden, die Errichtung eines Teilstandortes zu prüfen. Seitdem laufen die Prozesse in den Nachbarstädten parallel. Im Ausschuss am Mittwoch beleuchtete Frauke Gier die erwarteten Schülerzahlen, das mögliche Schulwahlverhalten der Eltern und Vor- und Nachteile der angestrebten Lösung.

„Absicherung der gymnasialen Oberstufe“

Das Potenzial für einen zweizügigen Standort in Velen sei gegeben, stellte sie fest. 50 Anmeldungen werden benötigt, zwischen 51 und 63 werden erwartet. Diese Zahl könnte sich bei einer Beschulungsvereinbarung für Kinder aus Heiden noch erhöhen.

Für die Gesamtschule Gescher würde der Teilstandort eine „Absicherung der gymnasialen Oberstufe“ und ein größeres Kursangebot bedeuten. Die Schülerzahl in der Sekundarstufe II (derzeit 169) würde in den Folgejahren laut Prognose auf 200 bis 220 steigen. Der verbesserte Personalschlüssel bei den Lehrkräften würde zudem auch in der Sekundarstufe I einen verlässlicheren Unterricht gewährleisten.

Die Zahl der Unterrichts- und Fachräume in Gescher reiche aus, „bauliche Änderungsbedarfe zeichnen sich nicht ab“, sagte Gier. Auch am Standort Velen reichten die vorhandenen Räume für eine Zweizügigkeit aus. Ganztagsräume fehlten teils, ließen sich aber durch Umstrukturierungen im Bestand schaffen.

Sondersitzung Ende März

Aus dem Ausschuss kamen viele Fragen und Hinweise, die bis zur Ausschuss-Sondersitzung Ende März geklärt sein sollen. Vorher werden die Schulkonferenzbeschlüsse in Velen und Gescher erwartet. Bernd Witte (CDU) wies darauf hin, dass ohne diese Teilstandort-Lösung Velen bald ohne weiterführende Schule dastehe und Gescher – aufgrund zusätzlicher Anmeldungen aus Velen – dann seine Schule erweitern müsste.

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„Beide Standorte profitieren von diesem Modell“, stellte Ausschussvorsitzender Ansgar Heming (SPD) fest. UWG-Sprecher Matthias Homann fragte nach der Pädagogik. Da bezog Schulleiter Bernhard Manemann-Kallabis klar Position: „Wir sind dann eine Schule“, sagte er. Folglich müssten die pädagogischen und technischen Standards der Gesamtschule künftig auch am Teilstandort Velen gelten. Er sei optimistisch, dass das gelinge.