Geisterfahrer-Unfall auf A40 Sven Woitas (36) überlebt nur knapp – Freunde sammeln Spenden

Geisterfahrer-Unfall auf A40: Sven Woitas (36) überlebt knapp
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Die Falschfahrt auf der A40 bei Bochum vor zehn Tagen hatte Jens Koslowski, einen Vater (35) von zwei Kindern, und die Geisterfahrerin (54) das Leben gekostet. Dabei wurde auch ein weiterer Autofahrer, Sven Woitas (36) aus Recklinghausen, schwer verletzt. Er kämpft mit den schweren Folgen. Für beide Familien haben Freunde nun Spendenaktionen gestartet.

Erste Ermittlungen der Polizei hatten bereits ergeben, dass die Frau mit ihrem Geländewagen auf der Fahrbahn gedreht hatte, also nicht aus Versehen falsch aufgefahren war. Am Montag (31. Oktober) wurden erste Ergebnisse der Obduktion bekannt. Wie die „WAZ“ berichtet, soll die 54-Jährige alkoholisiert gewesen sein – laut Polizei habe sie 1,1 Promille im Blut gehabt. Das habe ein erstes toxikologisches Gutachten ergeben, zitiert das Blatt einen Polizeisprecher. Ergebnisse weiterer Tests, zum Beispiel auf Drogen oder Medikamente, erwartet die Polizei erst in einigen Wochen oder Monaten.

36-Jähriger aus Recklinghausen überlebt als einziger den Geisterfahrerunfall auf der A40

Jens Koslowski hinterlässt eine Frau und zwei Kinder, eine Tochter (5) und einen Sohn (1). Der 35-Jährige kam aus Bochum und war Vereinsmitglied des Wattenscheider Kreisligisten SW Eppendorf. Seine Mannschaftskollegen hatten bereits kurz nach dem tödlichen Unfall eine Spendenaktion gestartet. Bisher kamen über die Plattform „betterplace.me“ mehr als 300.000 Euro zusammen. Auch die Polizeistiftung „David und Goliath“ hatte Spenden gesammelt, knapp 60.000 Euro. Viele Fußballvereine aus der Region, darunter auch der VfL Bochum, haben die Spendenaktion unterstützt.

Der Einzige, der den schweren Unfall überlebt hat, ist Sven Woitas aus Recklinghausen (36). Doch er wird noch lange mit dem Folgen zu kämpfen haben. Laut WAZ hat er unter anderem einen zertrümmerten Brustwirbel. Auch er ist Familienvater, seine beiden Töchter sind fünf und neun Jahre alt.

Die Familie steht vor großen Existenzsorgen, denn durch den Unfall steht eine langwierige Reha an - der 36-Jährige ist Alleinverdiener, seine Frau kümmert sich um die Kinder und den Haushalt. Freunde der Familie haben vor einigen Tagen ebenfalls eine Spendenaktion organisiert: „Ob Sven jemals wieder normal in seinen Beruf zurück kann, steht noch offen“, heißt es auf der Spendenplattform „betterplace.me“. Jeder Euro helfe, schreibt die Organisatorin. Bisher sind dort mehr als 44.000 Euro zusammengekommen (Stand 2.11., 10 Uhr).

„Es macht diesen grausamen Unfall nicht ungeschehen aber es hilft ihm und seiner Familie, nicht in finanzielle Not zu geraten und die Kosten für alles weiter zu decken“, schreiben seine Freunde. Doch das ist nur die eine Seite. Auch die seelische Belastung ist immens. „Es wird Jahre dauern, diese schreckliche Tat und die damit verbundenen Bilder und Geräusche zu verarbeiten“, heißt es in dem Spendenaufruf.

Mordkommission ermittelt gegen die Geisterfahrerin auf der A40

Bei dem schweren Unfall war die Frau am frühen Freitagmorgen (21. Oktober) mit ihrem Geländewagen in falscher Fahrtrichtung auf der A40 gefahren. Zwischen den Anschlussstellen Bochum-Wattenscheid-West und Gelsenkirchen-Süd kam es zum Zusammenstoß mit zwei anderen Autos.

Die Polizei hat eine Mordkommission gebildet. Die Ermittlungen laufen noch. Dabei würden auch Hinweise untersucht, nach denen die Frau sich in einem „psychischen Ausnahmezustand“ befunden haben könnte, wie es hieß.

bär/mit dpa

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