Der Anschlag kostete allen neun israelischen Geiseln, einen Polizisten und fünf der acht Geiselnehmer das Leben. Bestseller-Autorin Petra Mattfeldt begegnete dem Thema bei der Recherche zu einem anderen Projekt und es ließ sie nicht mehr los.
Mit „München 72“ legt sie nun einen berührenden Roman vor, in dem sie die Geschehnisse im September vor 50 Jahren aus der Sicht von fünf verschiedenen Menschen schildert. Alle sind zwar frei erfunden, drei jedoch hat die Autorin realen Personen nachempfunden. Der Journalist Robert Goldmann, der Ringer Roman Gagarin und der Terrorist Djamal Rhaman haben reale Vorbilder.
Zur Flucht genutzt
Die DDR-Bogenschützin Angelika Nowak und der Polizist Manfred Hofmann sind zwar fiktiv, doch auch ihre Geschichte spielt an den Tagen der Olympischen Spiele. Angelika freundet sich mit dem jungen Israeli Roman an und entschließt sich, die Spiele zur Flucht vor dem DDR-Regime zu nutzen.
Petra Mattfeldt gelingt es sofort, ihre Leser in die Zeit vor 50 Jahren zu versetzen, aber vor allem spannend zu erzählen, was in den Tagen vor und während der Geiselnahme passiert ist und wie die unterschiedlichen Menschen davon betroffen sind. Ein Stück Zeitgeschichte in bester Romanfom.
Petra Mattfeldt: München 72, 316 S., Blanvalet, 16 Euro, ISBN 978-3-7645-0808-1.
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