Gasspeicher zu 85 Prozent gefüllt – Ziel der Bundesregierung erreicht

Energiekrise

Gas ist aufgrund russischer Lieferverzögerungen knapp und muss an vielen Stellen eingespart werden. Jetzt berichtet die Bundesregierung, ein selbstgestecktes Ziel erreicht zu haben.

Berlin

04.09.2022, 13:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die Füllstände der Gasspeicher in Deutschland haben nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums die Marke von 85 Prozent überschritten. Das teilte das Ministerium am Sonntag auf Twitter mit. Gleiches geht aus Daten hervor, die am Sonntag auf der Webseite der europäischen Gasspeicher-Betreiber veröffentlicht wurden: Demnach waren die Speicher am vergangenen Freitag (2. September) zu 85,02 Prozent gefüllt.

Damit ist das von einer Verordnung der Bundesregierung vorgegebene Ziel, am 1. Oktober mindestens 85 Prozent Füllstand zu erreichen, mit deutlichem Vorlauf erreicht. Allerdings können die Füllstände zumindest theoretisch auch wieder sinken.

Trotz Gazprom-Einwand: Speicher sollen weiter befüllt werden

Der russische Energiekonzern Gazprom hatte Freitagabend angekündigt, vorerst kein Gas mehr durch die Ostseepipeline Nord Stream 1 zu leiten und dies mit einem technischen Defekt in der Kompressorstation Portowaja begründet. Der Geschäftsführer des Branchenverbandes Initiative Energien Speichern (INES), Sebastian Bleschke, hatte daraufhin angekündigt, dass die Speicher trotzdem weiter befüllt werden.

Zielmarke 95 Prozent: Bis November schwierig zu erreichen

Deutschland erhält inzwischen deutlich mehr Gas aus Norwegen, Belgien und den Niederlanden, als vor dem Lieferstopp durch Nord Stream 1 geliefert wurde. Bei einem dauerhaften Ausfall der russischen Gasversorgung sei die nächste Zielmarke von 95 Prozent am 1. November allerdings trotzdem nur mit großen Anstrengungen zu erreichen, sagte Bleschke.

dpa

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