Bundesnetzagentur: Bürger können zum Gassparen gezwungen werden

Notfall im Winter

Eigentlich sind private Endverbraucher bei einem Gasmangel besonders geschützt. Doch das sei im Notfall kein Freischein für den Gasverbrauch, teilte die Bundesnetzagentur mit.

Bonn

06.09.2022, 05:00 Uhr / Lesedauer: 1 min

Bei einem drohenden Gasmangel müssen im kommenden Winter auch geschützte Kunden wie Haushalte, Schulen oder Krankenhäuser mit Einschränkungen rechnen. Darauf wies am Montag die im Notfall für die Gaszuteilung zuständige Bundesnetzagentur hin.

„Geschützte Kunden genießen keine absoluten Schutz. Die Bundesnetzagentur kann nicht ausschließen, das in einer Gasmangellage auch gegenüber geschützten Kunden Anweisungen ergehen, den Gasbezug zu reduzieren“, teilte Behörde mit. Im Krisenfall sollen geschützte Verbraucher demnach auf den „Komfort“-Anteil ihres Gasbezuges verzichten. Nicht geschützt sei etwa der Gasbezug, um private Pools oder eine Sauna zu heizen. Das bedeute aber nicht, dass die Betroffenen ihren Gasbezug einstellen müssten, betonte die Behörde.

Haushaltskunden gehören ebenso dazu wie Kindergärten und Schulen

Zu den geschützten Künden gehören Haushaltskunden, Kindergärten, Schulen, Universitäten, Krankenhäuser, Altenheime und Arztpraxen, Polizei und Feuerwehr, die Bundeswehr, die Strom- und Wasserversorger, die Müllabfuhr, aber auch viele kleine und mittlere Unternehmen in den Bereichen Gewerbe, Handel und Dienstleistungen.

Als Bundeslastverteiler kann die Netzagentur nach der Ausrufung der Notfallstufe des Notfallplans Gas Anweisungen zur Verringerung des Gasverbrauchs erlassen. Ihre Aufgabe ist es dabei, „den lebenswichtigen Bedarf an Gas sicherzustellen“. Die Anweisungen müssen so ausgestaltet sein, dass die sozialen, ökologischen und ökonomischen Schäden möglichst gering bleiben.

dpa