Galeria-Karstadt-Kaufhof: Traueraktionen vor Filialen in NRW

Einzelhandel

Für viele Galeria-Karstadt-Kaufhof-Filialen war am Samstag (17.10.) Schluss. In ganz NRW fanden Traueraktionen statt - manchmal ließen die Mitarbeiter aber auch ihrer Wut freien Lauf.

NRW

17.10.2020, 16:25 Uhr / Lesedauer: 1 min
Mit Boxhandschuhen schlugen Mitarbeiter in Düsseldorf auf eine Figur von Benko ein.

Mit Boxhandschuhen schlugen Mitarbeiter in Düsseldorf auf eine Figur von Benko ein. © picture alliance/dpa

Hunderte Mitarbeiter der Warenhauskette Galeria Karstadt Kaufhof haben am Samstag auf die Schließung ihrer Filialen aufmerksam gemacht. In ganz Nordrhein-Westfalen waren dazu Aktionen vor den Kaufhäusern geplant. Am Samstag hatten rund 30 Filialen in Deutschland zum letzten Mal die Türen aufgemacht, fand der letzte Abverkauf statt.

In Düsseldorf machten die Mitarbeiter mit einer Plastik des Künstlers Jacques Tilly ihrem Unmut Luft. Sie schlugen am Tag der Schließung ihrer Filiale mit Boxhandschuhen auf eine Pappfigur von Firmeneigner Rene Benko ein. Teile der Belegschaft trugen schwarze T-Shirts oder Trauer-Sticker und das Warenhaus symbolisch zu Grabe.

In Bonn und Essen waren die Lichter schon früher ausgegangen, nachdem die Regale leergekauft waren. In Essen fand eine Traueraktion mit Kranzniederlegung vor der Filiale statt.

Vor der geschlossenen Filiale legten Mitarbeiter einen Kranz nieder.

Vor der geschlossenen Filiale legten Mitarbeiter einen Kranz nieder. © picture alliance/dpa

Bis zum Ende des Monats sollen bundesweit rund 35 Galeria-Kaufhof- und Karstadt-Filialen schließen. Einige Häuser hatten bereits am Samstag zum letzten Mal geöffnet. In Nordrhein-Westfalen sind davon unter anderem Filialen in Essen, Dortmund, Hamm, Bonn und Düsseldorf betroffen. Im Januar sollen sechs weitere Schließungen folgen.

Die Filiale in Dortmund schloss am Samstag bereits am Mittag ihre Türen für immer. Die letzten Restposten waren schon verkauft, Kunden standen am Nachmittag vor verschlossener Tür.

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Besonders für kleine Städte, darunter Gummersbach, Neumünster und Witten, sind die Filialschließungen ein herber Rückschlag im Kampf um Publikumsverkehr in ihren Innenstädten. Mit den rund 130 verbleibenden Warenhäusern hofft der angeschlagene Konzern, schnell wieder in die schwarzen Zahlen zurückzukehren.

Die Gewerkschaft Verdi warf der Geschäftsführung Missmanagement vor. „Viele sind nicht nur unendlich traurig über ihren Jobverlust, sie empfinden auch berechtigte Wut auf die derzeitige Unternehmensleitung“, sagte die Gewerkschaftssekretärin Miriam Jürgens. Bundesweit verlieren laut Verdi rund 2500 Beschäftigte ihren Arbeitsplatz.


dpa/kar

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