Gala wurde zum Tanzfest der großen Ballerinen
Ballett Dortmund
Zum 27. Mal tanzten in Dortmund die Weltstars. Ein Superstar gab sein Debüt.

Ludmila Pagliero und Karl Paquette von der Pariser Oper tanzten Hans van Manens Choreografie „Trois Gnossiennes“ mit einer überragenden Körperspannung. © Eléna Bauer - Opéra national de Paris
Was für eine geballte Kraft des Tanzes. Und was für ein Geschenk zum Ende der Saison. Die 27. Internationale Ballettgala im Dortmunder Opernhaus war am Samstag und Sonntag pralle dreieinhalb Stunden lang. Rund 200 Minuten Tanz auf Spitzen-Niveau schienen so schnell vorbei zu gehen wie ein Wimpernschlag.
„Chopin“ mit Superstar Polina Semionova
Den ganz besonderen Stargast hatte sich Ballettchef Xin Peng Wang bis zum Schluss aufgehoben: Polina Semionova vom Berliner Staatsballett, „die Netrebko des Tanzes“, wie Moderator Hannes Brock erklärte, schwebte in der Uraufführung von „Chopin“, die Wang eigens für sie und diesen Abend choreografiert hat, mit ihrem Bruder Dimitry Semionov, der zur Dortmunder Compagnie gehört, über die Bühne – live am Klavier (Annika Treutler) begleitet.
Ein Traum von Anmut, Ausstrahlung und Präzision.
Lucia Lacarra wird Ballett-Direktorin
Den bot auch Dortmunds Tanzstar Lucia Lacarra mit ihrem Partner Marlon Dino als weißer Schwan und in Wangs „Tschaikowsky“. Die Tänzerin mit der enormen Bühnen-Präsenz baut sich gerade ein Standbein nach ihrer Tanz-Karriere auf und wird Direktorin des Balletts Victor Ullate Madrid, das auch bei der Gala bejubelt wurde. In Dortmund will Lacarra weiter tanzen.
Diese Gala war der Abend der großen Ballerinen. Ludmila Pagliero von der Oper Paris fügte sich da nahlos an. Eindrucksvoll, mit wie viel Körperspannung sie mit Karl Paquette Hans van Manens „Trois Gnossiennes“ tanzte und wie federleicht sie „Mozart“ interpretierte.
Tanzspaß auf dem gelben Sofa
Zum Seufzen schön war auch der „Seufzer“-Pas-de-deux „Sospiri“ von Sventlana Lunkina und Evan McKie: Tanz pur, virtuos und gefühlvoll präsentiert. Auf dem Weg an die Weltspitze ist auch Haruka Sassa, die bis 2015 noch beim NRW-Juniorballett getanzt hat und als Solistin des Royal Ballet Stockholm zurückkehrte.
Australien war als Tanzkontinent mit einem fantastischen Paar vertreten, und auch die Männer wirbelten sich mit kraftvollem Tanz, eleganten und geschmeidigen Bewegungen (Nederlands Dance Theater, Giacomo Altovino, Daniel Ulbricht und Joseph Gatti) aus dem Schatten der Ballerinen.
Ein Wiedersehen mit der witzigen Choreografie auf dem gelben Sofa, ein tolles Paar aus Kanada, vorzügliche Darbietungen des Juniorballetts und der Dortmunder Compagnie bot der Abend auch. Mehr geht kaum.
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