Nein, an eine 0:13-Niederlage kann sich selbst Tolga Civak, Spielführer des VfK Weddinghofen, in seiner gesamten Karriere nicht erinnern. „Da waren schon einige Pleiten dabei, aber so etwas habe ich noch nicht miterlebt“, sagt das 33-jährige Urgestein des Klubs. Grund genug für Civak, Verantwortung zu übernehmen. In dieser schwierigen Zeit übernimmt er seit Dienstag offiziell das Amt des Spielertrainers.
Tolga Civak spielte nur für den VfK Weddinghofen
Der Vater von Tolga Civak hat 1998 seinen Sohn bei den F-Junioren des Klubs angemeldet. Und seither hält der Mittelfeldspieler seinem VfK die Treue. Als A-Junior durfte er schon unter Trainer Volker Rieske Landesliga-Luft schnuppern. „Das war eine richtig tolle Zeit damals“, erinnert er sich. Civak kennt aber auch die Schattenseiten: Abstiege bis hinunter zur B-Kreisliga.
Im Fußball mit „allen Wassern gewaschen“ scheint er derzeit der einzige zu sein, der dem VfK Weddinghofen nach dem Rückzug von Trainer Olaf Barnfeld noch einen bisschen Hoffnung im Abstiegskampf der Kreisliga A1 Unna-Hamm einhauchen kann. „Ich bin jahrelang dabei, da habe ich zugesagt“, erklärt er.
Nicht aber, bevor er noch die Mannschaft gehört hat. „Es wird nicht einfach, das wird eine harte Nummer“, habe er dem Team gesagt. Aber: „Wir ziehen das jetzt bis zum Ende durch. Wir werden alle versuchen, den Klassenerhalt zu schaffen. Und alle haben mir ihr Wort gegeben, dass sie dafür weiterspielen.“

Hinter dem VfK Weddinghofen liegen schwere Wochen. Zunächst legte das Team eine gute Stadtmeisterschaft in der Halle hin, dann aber fehlte ein Sportplatz für das Training. In Weddinghofen hatte ein Kurzschluss das Flutlicht ausgeknipst. In der Halle wollte die Mehrheit nicht mehr trainieren, eine Grippewelle traf den Kader zudem mit voller Wucht. Wechselschichten taten ein Übriges. Civak: „Ich kann die Entscheidung von Olaf verstehen, er wollte uns wieder fit machen. Aber wir trainieren erst seit zwei Wochen wieder draußen - mittlerweile auch wieder in Weddinghofen.“
VfK Weddinghofen am Sonntag beim SVE Heessen II
In dieser Woche waren wieder 12 und 14 Spieler bei den Einheiten. Zu wenig, um die komplette Rückserie überstehen zu können. Civak lässt sich aber nicht unterkriegen. „Es gibt vier, fünf Gegner gegen die wir punkten müssen. Ja, ich brauche jeden Spieler. Wir haben aber eine gute Elf, wenn alle da sind.“ Kevin Gomulka aber fällt jetzt erstmal mit einer Roten Karte wegen Meckerns aus. Er wurde für vier Spiele gesperrt.
Das Auswärtsspiel beim Tabellenachten SVE Heessen II am Sonntag (Anstoß: 12.45 Uhr) wird also die nächste Herausforderung für das Team vom Häupenweg. Nur: 13 Gegentore muss Civak nicht noch einmal haben. „Das bleibt hoffentlich ein einmaliger Ausrutscher“, glaubt er.
