Furioser Abschluss mit Judas Priest und Kiss
Rock im Revier
Am letzten Tag des Rock-im-Revier-Festivals in Gelsenkirchen sorgten Judas Prist und Kiss für einen furiosen Abschluss. Die Fans in der Arena hatten vor allem bei Kiss kaum Zeit zum Luftholen. Hier sind die Eindrücke und Fotos vom letzten Abend. der Festival-Premiere.
An den beiden ersten Rock-im-Revier-Festivaltagen wurden am Eröffnungstag sowohl Metallica als auch am Samstag Muse ihrem Status als gefeierte Headliner fraglos gerecht. Am Sonntag dürfte die Entscheidung nicht so leicht gefallen sein, denn Judas Prist präsentierte sich in exzellenter Form und erwies sich zur Freude der Fans in der trockenen Veltins-Arena dem Headliner Kiss als absolut ebenbürtig.
Halford ging am Stock
Rob Halford, Sänger des seit 40 Jahren bestehenden britischen Metal-Denkmals, geht zwar zu Konzertbeginn am Stock, jedoch lässt das Bild absolut keine Rückschlüsse auf den musikalischen Zustand der Band zu. Unter den anfeuernden "Priest-Priest"-Rufen der Fans geht die Band kraftstrotzend wie eh und je zur Sache, und "Metal God" Halford zeigt, wie perfekt er das Screaming noch immer beherrscht.
Die Zugabe-Rufe der enthusiastisch applaudierenden Fans finden wegen des ohnehin bereits überzogenen Zeitplans jedoch kein Gehör mehr.
Mehr Lametta, sprich Pyrotechnik, Böller und Showeffekte, gehört erwartungsgemäß zum Aufritt der lebenden Glam-Rock-Ikone Kiss. Die Band aus New York besteht ebenfalls seit nunmehr über 40 Jahren und kann auf sagenhafte 100 Millionen verkaufte Tonträger und ein Multi-Millionen-Merchandise-Unternehmen verweisen.
Kiss-Fans füllten nur ein Drittel der Arena
Nach wie vor gehört ihr Bühnenoutfit, eine Mischung aus Comic-Helden auf schwindelerregenden Plateau-Sohlen und schwarz-weißer Kabuki-Theaterschminke zur Show. Die versucht das Publikum mit klanglichen wie optischen Mitteln förmlich niederzuwalzen. Überfallartig werden Songs wie "Detroit Rock City", "Creatures of the Night" und "Psycho Circus" aneinandergereiht und lassen den Fans, die allerdings gerade mal ein Drittel der Arena füllen, kaum Zeit um Atem zu holen.
Bei "War Machine" beweist sich Gene - Die Zunge - Simmons zudem als Feuerspucker und bei einem Basssolo vor "God of Thunder" hebt er sogar als Superheld von der Bühne ab. Doch alles Spektakel hat ein wenig vom Märchen "Des Kaisers neue Kleider", denn ohne dieses Brimborium drumherum würde die Musik von Kiss nüchtern betrachtet ziemlich unspektakulär klingen.