Frauen verdienen weiter weniger Geld als Männer

An den Verdienstunterschieden zwischen Frauen und Männern hat sich in Deutschland im vergangenen Jahr nichts geändert. Noch immer haben die Frauen ein knappes Viertel weniger Bruttostundenlohn in der Tasche, berichtete das Statistische Bundesamt in Wiesbaden.

Wiesbaden (dpa)

31.05.2010, 13:30 Uhr / Lesedauer: 1 min

In den alten Bundesländern verdienen Frauen im Schnitt 23 Prozent weniger als die Männer, im Osten beträgt der Unterschied hingegen nur 6 Prozent. Der durchschnittliche Bruttostundenlohn stieg bei den weiblichen Beschäftigten im Jahr 2009 um 2,7 Prozent auf 14,90 Euro. Das Plus bei den Männer fiel mit 2,6 Prozent auf 19,40 Euro etwas geringer aus, ohne an dem Ungleichgewicht etwas zu ändern.

In der europaweit einheitlichen Statistik sind zahlreiche Faktoren ausgeblendet, wie das Bundesamt erläuterte. Für die Verdienstunterschiede zwischen den Geschlechtern gibt es ein ganzes Bündel von Gründen, von denen einige nur sehr langfristig beeinflussbar sind.

So sind Frauen weitaus häufiger in besonders schlecht bezahlten Berufen tätig. Sie unterbrechen häufig wegen der Kinder ihre Karrieren, arbeiten häufiger in Teilzeit und sind allgemein weit seltener in Führungspositionen zu finden.

Innerhalb der EU ist der Verdienstunterschied in Deutschland vergleichsweise hoch, was die EU unter anderem auf den hohen Anteil von weiblichen Teilzeitbeschäftigten zurückführt. Am niedrigsten sind die Verdienstunterschiede mit 4,9 Prozent in Italien, wo aber traditionell weit weniger Frauen im Erwerbsleben stehen.

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