Frau nutzt Notfall aus - Diebstahl bei einem Herzinfarkt
Rettungsdienst-Einsatz in Körne
Bei einem Rettungsdiens-Einsatz am Samstag (11.2.) in Körne nutzte eine fremde Frau den freien Zugang in eine Wohnung eines Mehrfamilienhauses an der Sennestraße, um aus dem Schlafzimmer eines Ehepaares einen Schmuckkoffer zu stehlen. Die Ehefrau des 73-jährigen Herzinfarkt-Patienten bemerkte die Tat.

Im Rettungsdienst zählt jede Sekunde.
Vorläufig festgenommen wurde eine 1971 in Dortmund geborene Frau. Sie ist der Polizei bereits als Straftäterin bekannt. Gegen 16.30 Uhr fuhren Rettungsdienst und Notarzt vor. Schnell kam der Verdacht auf einen Herzinfarkt auf, sodass der 73-jährige Mieter in ein Krankenhaus eingeliefert werden musste.
„Mein Mann wurde durchs Treppenhaus hinab auf die Straße in den Rettungswagen getragen. Ich bin hinterher und habe die Wohnungstür aufgelassen. In dem ganzen Trubel ist dann die Diebin im Haus verschwunden“, erinnerte sich die Ehefrau (70).
Maximale Aufmerksamkeit galt dem Patienten
Eine offene Haustür und der freie Zugang zur Wohnung eines Herzinfarkt-Patienten – was für Notarzt und den Mieter lebenswichtig war, nutzte die verdächtige Frau schamlos aus: Wissend, dass die maximale Aufmerksamkeit dem Patienten galt, erkannte sie in diesem Moment eine für sie günstige Tatgelegenheit und ging ins Schlafzimmer, um den Schmuckkoffer an sich zu nehmen.
Die Ehefrau: „Ich bin zurück in die Wohnung. In der Diele stand diese Frau dann vor mir.“ Dann folgte ein kurzes Gerangel. Die Fremde konnte sich losreißen und das Haus verlassen. Beinahe wäre die Mieterin dabei die Treppe hinunter gefallen. Sie lief auf die Straße und rief um Hilfe – der Rettungsdienst stellte die Tatverdächtige und alarmierte per Funk die Polizei. Der Kommentar der 70-Jährigen: „Uns in solch einer Situation bestehlen zu wollen, das war heftig.“ Andreas Pisarski von der Feuerwehr: „Für uns ist das ein ganz neuer Tatablauf.“
Weitere Aussagen sind wichtig
„Das ist äußerst grenzwertig. Wir müssen jetzt klären, ob die Tatverdächtige spontan gehandelt hat oder ob das eine Masche ist“, sagte dazu Polizeisprecherin Dana Seketa. Auch die Aussagen weiterer Zeugen dürfte für die Polizei wichtig sein. Nachbarn hatten die Tatverdächtige, die mit einem Fahrrad vorgefahren war, ebenfalls beobachtet. Bei der Tat handelt es sich nicht um einen klassischen Einbruch, für den die Täter Gewalt anwenden müssen, um ein Fenster oder eine Tür öffnen zu können.