Franzosen holen Eistanz-Gold - Buttle auf Siegkurs

Verdientes Eistanz-Gold für Frankreich, ein enttäuschender 20. Platz für Nelli Ziganschina und Alexander Gazsi (Chemnitz/Berlin) sowie ein deutsches Desaster im Herren-Wettkampf bestimmten den vorletzten Tag der Eiskunstlauf-Weltmeisterschaften in Göteborg.

Göteborg (dpa)

von Von Britta Körber, dpa

, 21.03.2008, 22:42 Uhr / Lesedauer: 2 min

Zur Musik aus dem Film «Das Piano» überzeugten Isabelle Delobel/Olivier Schoenfelder mit einer poetischen Kür und erhielten 212,94 Punkte sowie 67 500 US-Dollar (43 700 Euro) Preisgeld. Silber ging an die Kandadier Tessa Virtue/Scott Moir (208,80) vor Jana Chochlowa/Sergej Nowizki (203,26) aus Russland.

Mit ihrer Darbietung zum Chanson «La Bohème» von Charles Aznavour konnten Ziganschina/Gazsi keinen Platz gutmachen und bekamen nur 150,82 Punkte. «Ich würde das als Arbeitskür verbuchen», sagte der 23-jährige Sachse, «es hat an Kraft und Tempo gefehlt». Das russisch-deutsche Duo hatte erst vor einer Woche von dem WM-Start nach der verletzungsbedingten Absage der Geschwister Christina und William Beier erfahren. «Das darf keine Entschuldigung sein, sie waren immer unser Ersatzpaar und mussten bereit sein», sagte Udo Dönsdorf, Sportdirektor der Deutschen Eislauf-Union (DEU).

Zuvor hatte der Kanadier Jeffrey Buttle Kurs auf seinen ersten Titel genommen. Der Olympia-Dritte übernahm mit 82,10 Punkten in der Kurzkür die Führung vor dem Amerikaner Johnny Weir (80,79) und Daisuke Takahashi (80,40/Japan). In Abwesenheit des verletzten WM- Dritten von 2004, Stefan Lindemann, hat dessen Berliner Trainingskollege Peter Liebers bei seiner Premiere das Kürfinale der besten 24 Läufer verpasst. Der deutsche Vizemeister beendete die WM vorzeitig auf Rang 32.

Die frühe Startnummer 4 um 10.30 Uhr war für Liebers kein Glückslos. Den dreifachen Axel konnte der Abiturient noch abfangen, beim Lutz ging er zu Boden. Für den unglücklichen Vortrag bekam der 19-Jährige nur 46,96 Zähler. «Ich kann mir das nicht erklären, selbst das Training um sieben Uhr war ganz gut», sagte Liebers. «Die Startnummer hat ihn erschlagen», meinte Trainerin Viola Striegler, «er hatte großen Druck und hätte perfekt laufen müssen, um ins Finale zu kommen». Dönsdorf betonte: «Durch den Ausfall von Lindemann ist Peter in diesem Jahr in die erste Reihe gedrängt worden, die er noch nicht ausfüllen kann.»

Der Präsident der Internationalen Eislauf-Union (ISU), Ottavio Cinquanta, kündigte unterdessen einen Team-Wettbewerb im Eiskunstlauf an. Bei der erstmals vom 16.-19. April 2009 in Tokio ausgetragenen ISU World Team Trophy soll ein Preisgeld von einer Million Dollar ausgeschüttet werden. Jede der sechs Mannschaften muss mit je zwei Damen und Herren, einem Sportpaar und einem Tanzduo antreten. Die Ergebnisse der Weltmeisterschaft 2009 in Los Angeles werden maßgeblich für die Qualifikation sein.

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