Fragwürdiges Fan-Verhalten TIU Rünthe erhält einen Verweis - Coach erhält Geldstrafe

Fragwürdiges Fan-Verhalten: TIU Rünthe erhält einen Verweis - Coach erhält Geldstrafe
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Nicht nur der durch den SuS Oberaden II verursachte Spielabbruch bei den Bergkamener Hallenfußball-Stadtmeisterschaften wurde ein Fall für das Sportgericht, sondern auch das fragwürdige Fan-Verhalten des B-Kreisligisten TIU Rünthe. Der Schiedsrichter Christian Nielinger hatte einen umfangreichen Sonderbericht angefertigt. Sportrichter Dietmar De Sacco (PSV Bork) hat jetzt das Urteil des Gerichts begründet.

„Die TIU hat von uns einen Verweis bekommen. Die Verantwortlichen haben maßregelnd auf die eigenen Fans einzuwirken. Wir alle mögen es, wenn Fans ihr Team anfeuern und euphorisch unterstützen. Dabei sollten sie aber nicht auf die Spielfläche laufen“, so De Sacco.

Der Sportrichter wisse aber auch, „dass es in einer Halle sehr eng ist. Da sitzen die Zuschauer ganz dicht am Spielfeldrand. Das macht die Halle ja auch aus.“ Und weiter: „Wir haben schon ganz andere Sachverhalte verhandelt, wo es richtige Ausschreitungen gab. Das jetzt war eindeutig im unteren Bereich.“

50 Euro Strafe für Kocapinar

Eine Geldstrafe muss indes TIU-Trainer Nail Kocapinar zahlen. Er habe laut De Sacco den Referee zu sehr bedrängt: „Auch er ist in Richtung Schiedsrichter gelaufen, hat sich vor ihm aufgebaut. Wir haben hier aber nicht unbedingt eine Gefährdung des Schiedsrichters gesehen.“ 50 Euro muss die TIU Rünthe zahlen.

Nail Kocapinar zeigte sich ziemlich einsichtig, nachdem sein Verein über das Urteil unterrichtet worden ist, wohl aber auch schon in seiner schriftlichen Stellungnahme, die er dem Sportgericht zur Verfügung stellte: „Ich mag den Nielinger. Im Finale fand ich es nur komisch, dass er alle Aktionen von meinem Spieler Enes Yavuz zurückgepfiffen hat. Dann bin ich im Eifer des Gefechts lauter geworden und habe die Linie überschritten. Ich habe zum Nielinger gesagt: Er ist der Chef, der Schiedsrichter. Da hätte ich eine bessere Leistung erwartet. Das war‘s auch. Da muss ich mich besser unter Kontrolle haben.“

Das Sportgericht befasste sich im Rahmen der Aufarbeitung der Stadtmeisterschaften zudem mit einem Feuerzeug-Wurf. „Der Feuerzeug-Wurf ist keiner Person klar zuzuordnen. Selbst wenn es aus dem Block der TIU-Fans geflogen wäre, hätte es ja auch von einem neutralen Zuschauer kommen können“, begründete De Sacco die Tatsache, dass der Fall nun ad acta gelegt wurde.