Folter an Kanal: „Wir haben versucht ihn zu töten“

17-jährige Täterin gesteht

Erschütterndes Geständnis vor dem Landgericht Münster: Eine 17-jährige Schülerin aus Ascheberg hat am Mittwoch zugegeben, zusammen mit zwei Freunden aus Lünen und Nordkirchen einen jungen Mann aus Münster gequält und misshandelt zu haben. Das 18-jährige Opfer entging dabei nur knapp dem Tod.

MÜNSTER/LÜDINGHAUSEN

23.11.2016, 14:07 Uhr / Lesedauer: 1 min

Die grausame Tat am Dortmund-Ems-Kanal in Lüdinghausen hatte im Mai für großes Aufsehen gesorgt. Nach ihrer Festnahme hatte die junge Frau behauptet, sie sei von dem Mann aus Münster vergewaltigt worden und habe dafür Rache nehmen wollen. Inzwischen sieht sie das anscheinend anders. „Damals hat es sich wie eine Vergewaltigung angefühlt. Aber ich denke schon, dass ich freiwillig mitgemacht habe“, ruderte die 17-Jährige zurück.

Vergewaltigung nur eine Ausrede

Die Aschebergerin hatte sich Anfang Mai von ihrem Freund getrennt und anschließend über eine Flirt-App mit dem 18-jährigen Mann aus Münster Kontakt aufgenommen. Schon bald darauf hatten sich die Beiden getroffen. Dabei war es sofort auch zum Sex gekommen. Als sich danach jedoch der Ex-Freund wieder meldete, erfand die 17-Jährige ihm gegenüber offenbar die Version von der Vergewaltigung. Der Ex-Freund rastete aus und gemeinsam schmiedeten sie Rachepläne. „Wir haben versucht ihn zu töten“, sagte die Aschebergerin.

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Bei der Folter am Kanal hatte das Opfer schwere Schnittverletzungen erlitten und drei Liter Blut verloren. Während der anschließenden Notoperation musste der junge Mann wiederbelebt werden. Im Prozess tritt er als Nebenkläger auf.