McFit bestätigt: Gründer Rainer Schaller bei Flugzeugabsturz in Costa Rica gestorben
Leiche identifiziert
Nun hat McFit es offiziell gemacht: Unternehmensgründer Rainer Schaller ist beim Flugzeugabsturz in Costa Rica ums Leben gekommen. Doch noch nicht alle Fragen sind geklärt.
Den Tod seines Gründers Rainer Schaller hat das Unternehmen McFit nun offiziell bestätigt. Schaller und sein Sohn seien als Verstorbene des Flugzeugabsturzes in Costa Rica identifiziert worden, teilte das Unternehmen am Freitag mit. Es veröffentlichte auf seinem Instagram-Kanal ein Foto, das Schaller lächelnd im hellen T-Shirt zeigt. „Die letzten Tage lassen uns erschüttert und betroffen zurück“, stand darunter.
Vier der sechs Insassen werden noch vermisst
Das Privatflugzeug war am 21. Oktober aus bislang ungeklärten Gründen abgestürzt. Zwei Leichen waren gefunden worden. An Bord der Maschine waren McFit-Gründer Schaller, seine Partnerin, die beiden Kinder, ein weiterer Deutscher und der Schweizer Pilot. Die Maschine kam aus Mexiko und war nahe der Karibikküste von Costa Rica ins Meer gestürzt. Elf Tage nach dem Absturz haben die Behörden die Suchaktion endgültig eingestellt. Vier der sechs Menschen, die an Bord waren, werden noch vermisst.
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Schaller stammt aus dem fränkischen Schlüsselfeld (Landkreis Bamberg), hier hat auch seine RSG Group ihren offiziellen Sitz. Er wurde 1969 in Bamberg geboren und gründete 1997 sein erstes Fitnessstudio in Würzburg. Er setzte auf das Discountprinzip im Fitnessbereich und schaffte mit McFit eine riesige Studiokette. Zur RSG Group gehören auch andere Fitnessmarken wie John Reed, Gold’s Gym und Cyberobics. Aber auch in anderen Bereichen war Schaller aktiv: Zu dem Konzern gehören beispielsweise auch Modelagenturen und das Künstlermanagement Tigerpool.
Schaller war auch als Rechteinhaber im Zusammenhang mit der Loveparade-Katastrophe 2010 in Duisburg mit 21 Toten und mehr als 650 Verletzten in die Schlagzeilen geraten. Als damaliger Chef der Veranstalter-Gesellschaft wurde aber nie gegen ihn ermittelt. In dem späteren Strafprozess gegen Mitarbeiter der Stadt Duisburg und seiner Firma Lopavent trat er als Zeuge auf. 2020 wurde das Verfahren ohne Urteil eingestellt - wegen vermutlich zu geringer Schuld. Vor Gericht sprach Schaller in dem Prozess im Frühjahr 2018 den Angehörigen der Opfer sein Beileid aus.
Nach Behördenangaben waren auch Schallers Partnerin, die beiden Kinder, ein weiterer Deutscher und ein Pilot in dem Flugzeug. Die Maschine war auf dem Flug von Mexiko nach Costa Rica verschollen. Später fanden die Suchmannschaften Wrackteile und die Leichen eines Erwachsenen und eines Kindes.
Flugzeug verschwand vom Radar
Doch was geschah an Bord des Geschäftsreiseflugzeugs vom Typ Piaggio P.180 Avanti? Die Maschine war mit der Familie, einem weiteren deutschen Passagier und dem Piloten aus der Schweiz in Palenque im mexikanischen Bundesstaat Chiapas gestartet. Die Kommunikation sei abgerissen, als sich das Flugzeug über dem Meer dem Flughafen von Limón an der Karibikküste näherte, teilte das Sicherheitsministerium mit. „Das Flugzeug ist etwa 25 Meilen vor dem Flughafen Limón vom Radar verschwunden“, sagte der Direktor der zivilen Luftfahrtbehörde, Fernando Naranjo. Zu keinem Zeitpunkt habe der Pilot im Kontakt mit den Fluglotsen von Schwierigkeiten berichtet - warum die Maschine abstürzte? Völlig unklar.

Ein Flugzeug mit fünf deutschen Passagieren ist verschwunden - es war auf dem Weg von Mexiko nach Puerto Limón an der Karibikküste von Costa Rica. © -/Flightradar24.com /dpa
Das Flugzeug verfügte weder über einen Flugschreiber, noch über ein Gerät zur Aufzeichnung der Kommunikation. Das habe die Betreiber-Firma der Maschine mitgeteilt, sagte Naranjo dem costa-ricanischen Fernsehsender Teletica am Montag. Wegen der geringen Größe des Flugzeugs sei dies auch nicht vorgeschrieben gewesen.
dpa
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