Mysteriöser Flugzeugabsturz von Kölner Familie in Ostsee: Persönliche Gegenstände gefunden

Unfall

Ein Flugzeug mit einer Kölner Familie an Bord ist unter mysteriösen Umständen über der Ostsee abgestürzt. Jetzt haben Einsatzkräfte persönliche Gegenstände der Insassen gefunden.

Riga/Köln

09.09.2022, 09:25 Uhr / Lesedauer: 2 min

Beim rätselhaften Absturz eines Flugzeugs in der Ostsee sind nach Einschätzung der lettischen Behörden alle Insassen der verunglückten Maschine ums Leben gekommen. „Es ist nun klar, dass keine Hoffnung mehr besteht, Überlebende zu finden. Denn die Funde zeugen davon, dass der Absturz besonders heftig war“, sagte der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, im lettischen Fernsehen. „Die Geschwindigkeit zum Zeitpunkt des Aufpralls war sehr hoch und das Flugzeug ist in viele kleine Teile zerbrochen.“

Das lasse sich als erste Schlussfolgerung über den Moment des Aufpralls ziehen.

Nachdem die Retter sogar menschliche Körperteile nahe der Absturzstelle gefunden haben, sind auch am Donnerstag weitere Überreste der Unglücksmaschine und persönliche Gegenstände der Insassen aufgetaucht.

Roboter findet Gegenstände am Meeresboden

Die Funde seien am Mittwoch mithilfe eines Roboters auf dem Meeresboden entdeckt worden, sagte die Sprecherin der lettischen Marine, Liva Veita, am Donnerstag der Nachrichtenagentur Leta. Die Filmaufnahmen des Roboters seien demnach an die zuständigen Behörden übergeben worden, um über weitere Maßnahmen zu entscheiden. Nach Angaben von Veita ist die Suchaktion der Marine damit abgeschlossen.

Die weiteren Teile der Unglücksmaschine wurden etwa 200 Meter vom ursprünglichen Suchort in einer Tiefe von etwa 60 Metern gefunden, wie der Leiter des lettischen Seerettungskoordinationszentrums, Peteris Subbota, im Fernsehen sagte. Nach Angaben von Subbota soll nun durch weitere Analysen geklärt werden, ob es sich tatsächlich um das gesuchte Flugzeug handelt. Die Überreste seien relativ klein, weshalb das Anheben mit Kränen unproblematisch sein dürfte. Die Tiefe, in der die Teile liegen, könnten die Arbeiten allerdings erschweren.

Bei den Insassen soll es sich um die Familie des Kölner Unternehmers und Karnevalisten Peter Griesemann handeln. Griesemann soll das Flugzeug selbst geflogen haben. An Bord soll auch der Freund der Tochter gewesen sein.

Karnevalsverein bestätigt Tod des Ehrenvorsitzenden

Der Karnevalsverein „Blaue Funken“ bestätigte jetzt den Tod seines Ehrenpräsidenten. Man trauere um den 72-Jährigen sowie die anderen drei Insassen - seine Frau, Tochter und deren Lebensgefährten, teilte der Kölner Verein am Freitag mit. Der Verein werde für die Öffentlichkeit ein Kondolenzbuch auslegen.

Im Kölner Festkomitee war Griesmann in den vergangenen fünf Jahren Aufsichtsratsvorsitzender. Die Nachrichten vom möglichen Tod Griesemanns löste in Köln Trauer und Entsetzen aus. Oberbürgermeisterin Henriette Reker zeigte sich in einer Mitteilung an die Familie bestürzt über das „tragische Unglück“.

Privatflugzeug war auf dem Weg von Spanien nach Köln

Die Anlagentechnik-Firma Griesemann aus Wesseling bei Köln bestätigte am Montagabend, dass es sich bei den vier Vermissten um den Unternehmensgründer Peter Griesemann sowie zwei Familienmitglieder und eine weitere Person handele. Man sei bestürzt. Griesemann war 2015 in den Ruhestand getreten.

Das Privatflugzeug, das auf eine der Griesemann-Familie gehörende Luftfahrtfirma zugelassen war, war am Sonntag auf dem Weg von Spanien nach Köln bis über die Ostsee geflogen und dort am Abend vor der Küste Lettlands ins Meer gestürzt. Nach Informationen, die dem Rettungsdienst vorliegen, befanden sich vier Personen an Bord, wie Subbota sagte. Allerdings sei die Kommunikation mit dem Flugzeug vor dem Unfall für lange Zeit unterbrochen gewesen.

dpa/kar

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