Tobias Liedschulte vom TuS Westfalia Kamen stellt Unterschiede in der Ansprache an Frauen- und Männermannschaften fest.

© Michael Neumann

„Feuerwehrmann“ Tobias Liedschulte führt bei Westfalia Kamen ein Trainer-Doppelleben

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Die Handballer des TuS Westfalia Kamen wollen in die Bezirksliga aufsteigen – die TuS-Hanballerinnen den Abstieg in eben diese Verhindern. Cheftrainer bei beiden Mannschaften: Tobias Liedschulte.

Kamen

, 15.02.2022, 09:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Nach sechs Niederlagen zu Saisonbeginn in der Handball-Landesliga der Frauen trennt sich der TuS Westfalia Kamen Mitte November 2021 von seinem Trainergespann. Daraufhin übernimmt der Coach der ersten Herrenmannschaft. Seitdem führt Tobias Liedschulte ein kurioses Trainer-Doppelleben: Bangen um den Abstieg mit der einen – Hoffen auf den Aufstieg mit der anderen Mannschaft. Doch das ist nicht der einzige große Unterschied, den Liedschulte feststellt.

Trainer von Westfalia Kamen wählt unterschiedliche Ansprachen

„Jede Mannschaft hat grundsätzlich einmal andere Sorgen und Nöte“, fasst Liedschulte ganz allgemein zusammen. Seit anderthalb Jahren trainiert er nun die Herrenmannschaft von Westfalia Kamen. Als Langzeitprojekt sei es angedacht, der Coach möchte so seine Philosophie verwirklichen. Und unbedingt aufsteigen.

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„Die Handballmerkmale sind bei beiden Teams die gleichen. Aber dadurch, dass die einen Erster sind und es bei den anderen um den Klassenerhalt geht, sind es ganz unterschiedliche Epochen der Führung“, sagt Liedschulte und erklärt: „In der einen Geschichte versuchst du die Kernfehler zu stabilisieren und den ersten Tabellenplatz zu sichern. Bei der anderen geht es darum, erst mal überhaupt wieder etwas Spaß reinzubekommen.“

Trainer von Westfalia Kamen wählt unterschiedliche Ansprachen
„Die Tiefgründigkeit liegt mehr im Damenhandball.“
Tobias Liedschulte

Durch die unterschiedlichen sportlichen Ausgangssituationen muss der Coach also auch seine Art der Kommunikation anpassen. Die Ansprache beim Frauen- und Männerteam sei aber ohnehin unterschiedlich.

„Ich glaube schon, dass man bei Männern mehr mit Schlagworten und Polemik arbeiten kann. Die bekommst du so ganz gut angesprochen, während Frauen immer mehr wissen und verstehen wollen. Die Tiefgründigkeit liegt also mehr im Damenhandball“, sagt Liedschulte.

Für den Trainer ist der Wechsel eine große Herausforderung, der er sich aber nicht alleine stellen muss.

„Feuerwehrmann“ Liedschulte will nur bis zum Sommer aushelfen

Unterstützt wird er dabei vom zurzeit verletzten Florian Lehnen – Kapitän der Ersten –, der ihn bei der Frauenmannschaft unterstützt. Bis zum Sommer will Tobias Liedschulte auf diese Weise beiden Mannschaften gerecht werden. Länger aber wahrscheinlich nicht.

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„Zurzeit bin ich so was wie ein Feuerwehrmann. Langfristig wollen wir im Verein die erste und zweite Frauenmannschaft verbinden. Irgendwann möchte ich dann aber auch wieder aus der Feuerwehr-Situation zurück“, sagt er mit einem Lachen.

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