Mit der SGH Unna Massen entsteht ein neuer Großverein in Unna. Ein eingetragener Verein war die Spielgemeinschaft in den vergangenen fünf Jahren nicht - bis jetzt: mit der Namensänderung zur Sportgemeinschaft.

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Unna bekommt den nächsten Großverein - dafür verschwindet ein Traditionsname

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Ein traditionsreicher Verein in Unna ist Geschichte und geht fortan in einem neuen Klub auf. Trotz der Zusammenlegung der Teams war der Verein noch viele Jahre eigenständig.

Unna, Massen

, 21.01.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Viele Jahre war der Verein ein Anlaufpunkt. Zusammengetan hat er sich mit dem Nachbarn schon seit einigen Jahren. Jetzt sind weitere formale Schritte gemacht: Ein Verein hat sich aufgelöst, ein neuer ist gegründet - und soll auf 400 Mitglieder wachsen.

Die HSG Unna ist Geschichte. Am vergangenen Freitag (14. Januar) ist auf der Jahreshauptversammlung des Vereins offiziell beschlossen worden, dass die HSG fortan in der SGH Unna Massen aufgeht. Im Gespräch mit der Sportredaktion spricht der 2. Vorsitzende des neuen Fusionsklubs, Thomas „Max“ Resch, über den langen Weg der Zusammenlegung und den ersten Zusammenschluss der ehemaligen HSG mit den Stammvereinen RW Unna und TVE Lünern. Daran hat er aber keine allzu positiven Erinnerungen.

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„Wir haben irgendwann gemerkt: Wir Handballer in Unna schaffen es nicht mehr alleine. Deshalb haben wir uns 2017 mit den Handballern des SG Massen zusammengetan. Die wären sicherlich sonst bald den gleichen Weg gegangen wie wir“, sagt Thomas „Max“ Resch.

Aus Spielgemeinschaft wird Sportgemeinschaft

Die HSG wäre ohne die Fusion wohl bald in der Versenkung verschwunden, so Resch: „Wir wären beinahe soweit gewesen, dass ich irgendwem die Schlüssel in die Hand gedrückt und gesagt hätte: Du bist der Letzte, du machst das Licht aus.“

Der neue Vorstand der SGH Unna Massen: (v.l.) Martin Albrecht (Kassierer), Burkhard Menne (1. Vorsitzender), Thomas Resch (2. Vorsitzender), Jörg Ostermann (Kassierer), Jens Toschläger (Beisitzer), Kai Jonas (Geschäftsführer), Jona Rienhoff und Tobias Brüggemann (beide Jugendwarte). Auf dem Bild fehlt Geschäftsführer Markus Haschke.

Der neue Vorstand der SGH Unna Massen: (v.l.) Martin Albrecht (Kassierer), Burkhard Menne (1. Vorsitzender), Thomas Resch (2. Vorsitzender), Jörg Ostermann (Kassierer), Jens Toschläger (Beisitzer), Kai Jonas (Geschäftsführer), Jona Rienhoff und Tobias Brüggemann (beide Jugendwarte). Auf dem Bild fehlt Geschäftsführer Markus Haschke. © SGH

Daher trugen die Handballer der HSG seit 2017 ihre Spiele zusammen mit den Massener Handballern unter dem Namen Spielgemeinschaft Handball Unna Massen aus. Jetzt soll aus der Spielgemeinschaft die Sportgemeinschaft werden. Ein nicht unwichtiger Punkt. „Wir sind jetzt an dem Punkt, dass wir ein eigenständiger Verein sind. Wir könnten theoretisch auch eine Tennis-Abteilung gründen, um mal ins Blaue zu reden“, erklärt Resch die Sachlage. Das sei in einer Spielgemeinschaft nicht möglich gewesen.

Unnaer Handballer legen vor - jetzt liegt der Ball bei den Massenern

Die Unnaer Handballer haben diesen Schritt der Auflösung hin zur Gründung der SGH auf ihrer Jahreshauptversammlung bereits vollzogen. Es war auch überfällig, denn der bestehende Verein hatte seit fünf Jahren keine Funktion mehr.

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Jetzt liegt es an den Handballern der SG Massen, sich von ihrem Stammverein zu lösen und sich der SGH Unna Massen anzuschließen. „Aktuell haben wir drei Kassen. Wer soll sich darum kümmern?“, stellt Resch eine rhetorische Frage. Auch deshalb soll die endgültige Zusammenlegung der Klubs alsbald geschehen. Folgen die Massener Handballer den Unnaern und lösen sich aus ihrem Stammverein, bekommt die SGH die Spielrechte der Aktiven sowie die Hallenrechte übertragen.

All das müsse aber vonseiten der Massener noch schriftlich fixiert werden. „Wir haben das jetzt schon erledigt. Wir haben einen Vorstand gewählt und die Massener Burkard Menne und Jörg Ostermann aufgenommen, damit sie gewählt werden konnten. Wir haben auch schon die Satzung geändert“, so Resch, der in den nächsten Tagen mit den Unterlagen bei einem Notar vorstellig wird, der alles genauestens prüft.

SGH Unna Massen zählt knapp 400 Mitglieder

Bis zum Frühsommer soll alles geklärt sein, hofft Resch: „Wenn es dann auch vom Handballverband Westfalen öffentlich gemacht wird, sind wir am Ziel. Bis dahin haben wir aber noch viel zu tun. Ein Termin jagt den nächsten.“ Doch die Arbeit werde sich bestimmt lohnen. „Mit unseren dann 400 Mitgliedern werden wir der nächste Großverein in Unna“, sagt Resch nicht ohne Stolz.

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Die HSG Unna war bereits ein Fusionsverein, damals bestehend aus den Stammvereinen RW Unna und TV Eintracht Lünern. Hier erfolgte aber bald schon wieder die Trennung - von beiden Klubs. Die HSG war fortan eigenständig. „RW Unna hat uns damals unter anderem beim Bau des Vereinsheims an der EBG-Sporthalle im Regen stehen lassen. Da hat damals niemand geholfen, das haben wir alles alleine gestemmt“, wirft Resch noch einen Blick in die Vergangenheit. Nun ist die selbstständige HSG auch schon wieder Geschichte.