
© Sebastian Reith
Fehlschuss gegen Ex-Klub - Mühlhausens Justin Pfaff hadert, aber: „Einen Elfer kann man verschießen“
Fußball
In der Schlussphase brachte Tuncay Sönmez in Justin Pfaff einen ehemaligen Holzwickede-Spieler für das anstehende Elfmeterschießen im Kreispokal. Doch Pfaff zeigte Nerven.
Erst kurz vor Schluss durfte er ran. Es stand 1:1 und das Elfmeterschießen rückte immer näher im Fußball-Kreispokal-Halbfinale zwischen dem SSV Mühlhausen und dem Holzwickeder SC. Justin Pfaff machte sich bereit für die letzten Minuten. Es war sein erster Einsatz für den SSV nach seiner Verletzung im Dezember.
Der 29-Jährige hatte wegen eines Syndesmosebandrisses große Teile der Vorbereitung beim Bezirksliga-Zweiten verpasst, nur wenig trainieren können. Vor dem Pokal-Duell durfte er erstmals wieder auf dem Platz ran - bei der zweiten Mannschaft, die gegen den B-Ligisten IG Bönen II spielte. Die Partie musste jedoch in der Halbzeit beim Stand von 0:0 abgebrochen werden, da der Schiedsrichter sich nicht in der Lage sah, weiter zu pfeifen.
Justin Pfaff: „Ich schieße normalerweise immer links“
Lange 93 Minuten musste sich Pfaff anschließend gedulden. Dann kam er in der Nachspielzeit für Julian Salwik ins Spiel. Wahrlich ein besonderes, spielte Pfaff doch zehn Jahre lang für den Klub aus der Emschergemeinde und war seinerzeit Rekordspieler des Fusionsklubs, zusammen mit dem heutigen Kamener Mirco Gohr.

SSV-Trainer Tuncay Sönmez (l.) wechselte Justin Pfaff erst spät ein. © Heese
Im Elfmeterschießen wollte Pfaff es wissen und stellte sich unter die ersten fünf Schützen. Doch sein Schuss war zu unplatziert, HSC-Keeper Torben Simon hatte die Ecke geahnt und konnte per Fußabwehr parieren. „Ich schieße normalerweise immer links. Dieses Mal habe ich mich kurz vor dem Schuss spontan umentschieden“ sagt Pfaff nach dem Spiel. „Schade. Wir wären gerne in Finale gekommen. Ich denke, die Mannschaft hat gut gespielt und und 1:1 gegen Holzwickede ist ein gefühlter Sieg“, sieht Pfaff auch das Positive.
Vier von sieben Elfmeter verschossen: SSV hat das Glück nicht gepachtet
Schon sein Namensvetter Justin Braun hatte in der regulären Spielzeit den ersten von insgesamt sieben SSV-Elfmetern verschossen. Er vergab die große Chance in der Nachspielzeit und setzte den Ball zu hoch an. Von der Latte sprang der Ball ins aus. Nur dadurch ging es überhaupt ins Elfmeterschießen.
Von Pfaff gab es für Braun aber keinerlei Vorwürfe. „Klar ist das unglücklich, aber einen Elfer kann man schon mal verschießen“, hatte Pfaff seinen Humor nicht verloren. Später traf Braun zumindest im Elfmeterschießen.
Doch weil neben Pfaff auch Mustafa Akdeniz, Jona Deifuß und Michael Prothmann Nerven zeigten und somit vier von sieben SSV-Elfmetern am Sonntagnachmittag den Weg nicht ins Tor fanden, war die Niederlage gegen den Oberligisten besiegelt. „Trotzdem war es cool, gegen den HSC zu spielen. Ich habe mich auf das Spiel gefreut und darauf, ein paar Leute wiederzusehen. Ich habe immer noch gute Kontakte zum Verein und wünsche dem HSC, dass er nicht absteigt“, schickt Pfaff noch Grüße an seinen Ex-Klub.
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
