EZB-Chef Trichet: Euro-Raum muss zusammenwachsen
Zum zehnjährigen Bestehen der Europäischen Zentralbank (EZB) hat Notenbank-Präsident Jean-Claude Trichet ein noch stärkeres Zusammenwachsen der Euro-Länder gefordert.

Die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro nannte EZB-Chef Trichet einen «bemerkenswerten Erfolg».
«Wir haben zwei Herausforderungen zu meistern», sagte Trichet am Montag bei einem Festakt in der Alten Oper in Frankfurt. «Das erste ist die Vollendung eines einheitlichen Wirtschaftsraums mit einer einheitlichen Währung. Das zweite ist die Erweiterung der Europäischen Union.» Der Notenbank-Chef verlangte von den Euro- Ländern Haushaltsreformen und die Einhaltung des Stabilitäts- und Wachstumspaktes.
Die Einführung der Gemeinschaftswährung Euro nannte Trichet einen «bemerkenswerten Erfolg». Seit Beginn der Währungsunion im Januar 1999 habe die Inflationsrate im Durchschnitt 2,1 Prozent betragen. Zwar verfehlte die EZB damit ihr selbstgesetztes Ziel von «knapp unter zwei Prozent». Trichet verwies aber auf externe Schocks wie den rasanten Ölpreisanstieg. Seit 1999 seien 15,7 Millionen neue Arbeitsplätze geschaffen worden. «Das waren eine Million mehr als auf der anderen Seite des Atlantiks», betonte Trichet.
Die EZB werde auch weiterhin die anhaltend hohe Inflation bekämpfen. «Preisstabilität ist eine Voraussetzung für Finanzstabilität, ein sehr wichtiges Ziel während der aktuellen Turbulenzen.» Die Europäische Zentralbank (EZB) wurde am 1. Juni 1998 gegründet. Ihre wichtigste Aufgabe ist, für stabile Preise im Euro- Raum zu sorgen