Im Jahr des Oberliga-Abstiegs zählte Fußballer Robin Schultze zu den mitreißenden Spielern im Kader des Holzwickeder SC. Der Außenverteidiger war beliebt im Montanhydraulikstadion, weil er bis zum Schluss biss. Dass er sich entschied, sich dem TuS Hordel anzuschließen, war ein Schlag für den HSC, der gerne mit Schultze weitergemacht hätte. Sonntag kehrt er mit seinem neuen Klub zurück, mit dem ihm der dritte Abstieg in drei Jahren mit drei unterschiedlichen Vereinen droht. Hordel ist Westfalenliga-Schlusslicht.
„Der Abstieg war unnötig“, blickt Schultze auf das Jahr in Holzwickede zurück. „Es war ja kein Geheimnis, dass es nach dem Abgang von Aki Schmeing und einigen Spielern ein kompletter Umbruch wird. Wenn der Trainerwechsel hin zu Benni Hartlieb eher gekommen wäre, ohne Marc Woller etwas zu wollen, weil ich ihn sehr schätze, wäre der Klassenerhalt möglich gewesen“, sagte Schultze.
Die Mannschaft habe sich unter Woller in einem Trott befunden, Mentalität und Kampfgeist hätten der Mannschaft gefehlt. Die Ergebnisse sprachen für sich. „Ich würde nicht behaupten, dass wir nach dem Trainerwechsel besseren Fußball gespielt haben, aber die Motivation auf dem Platz war eine ganz andere. Die Rückrunde war dann gar nicht so schlecht, aber der Rückstand war einfach zu groß“, bilanzierte Schultze.

Nun steht der Ur-Lütgendortmunder mit Hordel vor seiner Rückkehr nach Holzwickede. „Der Draht ist immer noch immens groß“, sagt Schultze, der mit Philipp Gödde, Moritz Müller oder Trainer Hartlieb weiter Kontakt hält und sich auf das Wiedersehen freut wie auch auf Karl Lösbrock, den Schultze explizit als guten Freund hervorhebt.
Bochum ist seit vielen Jahren die Heimat des 32-Jährigen. Bei der Bogestra fuhr er Busse und Straßenbahnen, arbeitet mittlerweile jedoch im Einkauf des städtischen ÖPNV-Unternehmens und benötigt mit dem Fahrrad wenige Minuten zum Platz.
Hordel ist Tabellenletzter
Dass der Vorjahreszweite nun heftig abgerutscht ist und nach elf Spielen erst einen Sieg auf dem Konto hat, sei nicht absehbar gewesen. „Die Erwartungen waren andere“, sagte Schultze, der bereits von 2016 bis 2018 für den HSC gespielt hat, mit der Truppe in die Oberliga aufstieg, ein Jahr später auch mit dem TuS Haltern den Weg in die Regionalliga schaffte. „Das waren schon coole Erlebnisse für einen kleinen Amateurfußballer“, so Schultze. „Das war eine recht erfolgreiche Zeit, ich bin damals auf einer Euphoriewelle geschwommen“, sagte Schultze. In Aachen spielte er vor 7000 Zuschauern.
Der TuS Haltern entschied sich, nach der letztlich abgebrochenen Saison eine Klasse tiefer weiterzumachen. Da hatte sich Schultze, der auf 21 Regionalliga-Einsätze zurückblickt, aber schon entschieden, zurück in die Emschergemeinde zu wechseln. Hier war dann im Sommer nach zwei Jahren wieder Schluss. „Der Weg über die B1 war anstrengend“, sagt Schultze. Anpfiff am Sonntag: 15 Uhr.
Schultze-Tor in letzter Sekunde rettet Holzwickeder SC einen Punkt bei der Hammer SpVg
Der Kapitän geht von Bord: Nils Hoppe spielt vorerst letzte Saison für den Holzwickeder SC
Schlechte Nachrichten für den Holzwickeder SC: Routinier verlässt Verein am Saisonende