Denzel Washington ist erneut als Titelheld Robert McCall zu sehen. Antoine Fuqua hat wie beim Erstling (2014) und bei „Equalizer 2“ (2018) die Inszenierung gestemmt und auch Autor Robert Wenk war wieder mit im Boot.
Seit „Training Day“ (2001), für den Denzel Washington den Darsteller-Oscar bekam, gilt Antoine Fuqua als Spezialist für harte Action, diesem Ruf wird er mit „Equalizer 3“ gerecht.
Böse Buben der Camorra
An Schauplätzen in Sizilien und Neapel nimmt ein Vergeltungsdrama seinen Lauf, das vom Stammvater des Rache-Genres, „Ein Mann sieht Rot“ mit Charles Bronson nicht weit entfernt ist.
Washingtons Robert McCall hat durch böse Buben der Camorra nicht die Frau verloren, er rächt die guten Menschen einer Stadt.

Dass McCall eine Killermaschine sein kann, hat er in den ersten Filmen demonstriert, er muss halt nur gereizt werden. Durch schreiendes Unrecht und Terror.
Eben das ist das Geschäft des neapolitanischen Mafia-Paten Vincent (Andrea Scarduzio), der die Bürger von Altamonte in den Würgegriff nimmt. Er träumt von Hotels und Casinos, die kleinen Leute müssen weg. Schutzgeld treiben Vincents Schläger sowieso schon ein.
Ein Dutzend Leichen
Pech nur, dass McCall, der sich in Italien „Roberto“ nennt, ein ausgesprochenes Faible für den Ort und seine Menschen entwickelt. Der Arzt hat ihn gepflegt, Omas schenken ihm Früchte für seinen Tee, die kleinen Händler sind nett. McCall fand im fiktiven Altamonte seine Wahlheimat.
Warum der Doc McCall behandeln musste? Der Auftakt des Films hat mit Robertos später Italien-Seligkeit nichts gemein. „Equalizer 3“ startet als Besichtigung eines Massakers. Ein Winzer erreicht sein Weingut, wo ein Dutzend Leichen liegt. Die Kamera weidet sich an Blutlachen und Schusswunden.
Brutalität in grellen Farben
Wer hat‘s getan? Klar, McCall! Der dem Patron seelenruhig erklärt, er und die restlichen Gorillas seien die nächsten. Gesagt, getan. Eine Kugel kassiert der Equalizer (Ausgleicher) aber doch. Worauf er Ruhe und Kraft tanken muss und sich dabei in Altamonte verliebt.
Was über die Mafiosi hereinbricht (deren Brutalität das Drehbuch in grellen Farben malt), hat die Wucht eines biblischen Strafgerichts. McCall nimmt Auge um Auge, Zahn um Zahn. Man landet bei Benicio del Toro in Denis Villeneuves „Sicario“, sucht man einen ähnlich gnadenlosen Rächer
Ein Werkzeug des Herrn
Dick aufgetragenes Pathos ist unübersehbar. Die Bürger der Stadt beten und tragen eine Monstranz durch die Straßen. Die Fürbitte wird erhört, als Schutzheiliger und Werkzeug des Herrn naht der Americano.
Antoine Fuqua macht weiter Kino für große Jungs, spannend, aber vorhersehbar. Eine Lichtgestalt gegen die Schergen des Bösen. Dakota Fannings CIA-Frau bleibt eine Wasserträgerin. Ein Mann aus Amerika zeigt den Italienern, wie man den Stall ausmistet.
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