Regisseur Robert Rodriguez genießt Restkredit um der alten Zeiten willen, wo er mit „From Dusk Till Dawn“, „Sin City“ oder „Alita: Battle Angel“ gutes Filmfutter im Feld des düsteren Spektakelkinos vorlegte. Das kann ihm keiner nehmen.
Warum er den hemdsärmeligen Mystery-SciFi-Thriller „Hypnotic“ drehte, lässt sich noch erklären. Der Stoff ist ein alter Lieblingskäse, der 20 Jahre in Rodriguez‘ Ablage schmorte.
Billige Taschenspielertricks
Nachgereift ist er nicht, der Streifen mit Ben Affleck enttäuscht auf ganzer Linie. Kommt aber merklich prahlerisch daher (hei, wie bin ich doch pfiffig!), als hätte er mehr zu bieten als billige Taschenspielertricks.
Das Drehbuch (Rodriguez plus einer) fabuliert beim Plot um hypnotische PSI-Kräfte das Blaue vom Himmel herunter.
Paranormale Aktivitäten
In Austin, Texas ereignet sich Paranormales, das anfangs verblüffen kann. Ferngesteuerte laufen Amok, überfallen Banken und wissen danach von nichts. Detective Danny Rourke (Ben Affleck) steckt mittendrin. Seine kleine Tochter wurde entführt.
Der Polizist jagt einen Mister X, den Strippenzieher und Puppenspieler, der mit seinem Voodoo fremde Leute zum Mord abrichtet. Weiß der Kerl, wo Rourkes Tochter zu finden ist? Eine Stunde wähnt man sich in einem Rätselkrimi mit diabolischem Psycho-Hexer.
Versuch im Nirgendwo
Bis Rodriguez alles abbläst. Zugunsten eines schäbigen Freiluftlabors im Nirgendwo, wo ein Versuch aufgebaut ist.
Alles war Bluff, die Realität eine vorfabrizierte Gehirnwäsche. Wem die Gilde der „Hypnotics“ in den Kopf gekrochen ist, der lässt sich alles vorgaukeln.
Falsche Bilder
Die eigentliche Geschichte geht ganz anders. Sie strotz vor Ungereimtheiten und Luftlöchern, die mit dreister Behauptung überspannt werden sollen. Jahrzehnte soll Rourke ein falsches Bild seiner Frau gehegt haben.
Ach, sie ist gar nicht blond? Eine quasi implementierte Langzeit-Illusion? Nein: ausgemachter Mumpitz, garniert mit Tricks wie in Christopher Nolans „Inception“. Selbstergriffen, unglaubwürdig und ärgerlich.
„Zoe und Sturm“: In der Krise liegt ihr Glück auf dem Pferderücken
„Deep Sea“: Mit den Tieren des Tiefsee-Restaurants auf großer Fahrt
„Meg 2 - Die Tiefe“: Jason Statham bekämpft wieder Riesenhaie