
„Element of Crime" begeisterten am vergangenen Samstag bei den Ruhrfestspielen. © Anastasiya Meijer
„Element of Crime“ im ausverkauften Haus: Beifall, Jubel und drei Zugaben
Konzert bei den Ruhrfestspielen
Am Samstag trat „Element of Crime“ bei den Ruhrfestspielen auf. Auch nach 37 Jahren Bandgeschichte wussten die Musiker um Frontmann Sven Regener zu begeistern, mit alten und neuen Songs zwischen Rock und Chanson.
Gegründet 1985 sind „Element of Crime“ eine der dienstältesten deutschen Bands. Die Magie des Quartetts um Frontmann Sven Regener ist nach 37 Jahren kein bisschen brüchig, wie das Konzert am Samstag bei den Ruhrfestspielen bewies.
Drei Zugaben erklatschte das Publikum im ausverkauften Großen Haus. Beifall, Johlen, Jubel, Regner und Kollegen begeistern auf ganzer Linie. In den 80ern sang Regener noch auf Englisch, davon zeugt in Recklinghausen „Don’t You Ever Come Back“, Abrechnung eines „angry young man“ mit seiner Verflossenen.
Element of Crime: Rock trifft Chanson
Als Regener dann deutsche Texte schrieb, verließ die Musik mehr und mehr das klassische Rockidiom, sie wandelte sich zu einer Mischung aus Rock und Chanson, mit Ausflügen in Polka-, Swing-, Blues-Gefilde.
Im Kern aber steht die Band in der Tradition deutscher Liedermacher, deren Akzent auf den Texten liegt. Und Regener ist der Glücksfall eines Texters und Liedermachers. Beobachtungsgabe, Milieu-Echtheit und lakonischer Witz, die seine Romane prägen („Herr Lehmann“, „Neue Vahr Süd“), finden sich auch in Liedern von „Element of Crime“.
In Recklinghausen spielt die Band – live um Rainer Theobald (Saxofon) und Ekki Busch (Akkordeon) erweitert – Titel wie „Delmenhorst“, „Rette mich vor mir selbst“, „Gewitter“, und immer meint man, ein melancholischer Sven Regner singe gefühlt einen Blues.
Sven Regener singt einzigartige Liebeslieder
Seine Schwermut kennt keine Weinerlichkeit, es regieren grimmiger Stolz, ein poetischer Fatalismus, eine tröstliche Menschlichkeit, die dem Frust letztlich ein Schnippchen schlägt.
Dann gibt es ja die Liebe als großen Rettungsanker. Regeners Liebeslieder („Das alles kommt mit“) sind einzigartig in der Weise, wie sie das Thema quasi im Vorbeigehen schräg von hinten eintüten und trotzdem das große Gefühl einfangen.
Musik für Herz und Hirn, manchmal für den Körper: „Straßenbahn des Todes“ gefällt als lässig groovender Shuffle im Americana-Sound, ganz wunderbar.