Nach Stromschlag auf Güterwaggon: Junge (12) ist gestorben
Unglück
Ein Junge (12) klettert auf einen Güterwaggon in Duisburg und erleidet einen Stromschlag. Nachdem er tagelang um sein Leben gekämpft hat, ist er nun an seinen schweren Verletzungen gestorben.
Der Zwölfjährige, der am Sonntagabend (21. August) auf einem Waggon am Güterbahnhof in Duisburg-Meiderich einen Stromschlag erlitten hat, ist am Dienstag im Krankenhaus seinen Verletzungen erlegen. Das erklärte die Polizei am Mittwoch in einer Pressemitteilung.
Beim Spielen auf dem Gelände des Güterbahnhofs in Duisburg war der Junge durch einen Stromschlag lebensgefährlich verletzt worden. Der Zwölfjährige sei am frühen Sonntagabend im Ortsteil Meiderich auf einen Güterwaggon gestiegen, teilte die Feuerwehr am Sonntagabend mit.
Bahnverkehr gestoppt, Oberleitung musste abgeschaltet werden
Nachdem der Bahnverkehr gestoppt und die Oberleitung abgeschaltet sowie geerdet war, habe man das Kind retten können. Es sei mit schwersten Verbrennungen in eine Spezialklinik gebracht worden.
Die Ärzte kämpften tagelang um das Leben des Jungen. Er wurde ins Bochumer Bergmannsheil-Krankenhaus eingeliefert. Die Klinik ist auf Verbrennungen spezialisiert.
Die Bundespolizei warnte erneut vor den Gefahren einer solchen Aktion: Damit der Strom auf den Körper überspringen kann, muss die Leitung nicht berührt werden.
Der Junge war Polizeiangaben zufolge am Sonntagabend erst auf einem Spielplatz in der Nähe des Güterbahnhofs gewesen. Von dort soll er allein in Richtung Bahnhof gelaufen und auf den stehenden Waggon geklettert sein. Angehörige hätten das Kind gefunden, hieß es.
Laut einer Sprecherin der Bundespolizei wird häufig unterschätzt, dass Oberleitungen mit 65.000 Volt eine enorm hohe Spannung haben - das ist etwa 65 mal so viel wie im normalen Stromnetz. Der Strom könne schon bei einer Distanz von etwa 1,50 Metern auf den Körper überspringen. Der durchziehe dann den Körper von oben nach unten, die Folge seien schlimme Verbrennungen. Auch innere Organe seien betroffen.
Dass Kinder und Jugendliche auf Züge klettern und Stromschläge erleiden, kommt immer wieder vor. Erst vor gut einem Monat war ein 14-Jähriger am Bahnhof Düren in so einem Fall lebensgefährlich verletzt worden. Angaben der Bundespolizei zufolge war er durch den Stromschlag vom Wagendach zu Boden neben den Waggon gefallen und dort bewusstlos liegengeblieben.
Bundespolizei: Vorfälle enden häufig tödlich
Laut Bundespolizei enden die Vorfälle häufig tödlich. Im vergangenen Jahr waren ein 13- und ein 14-Jähriger in Troisdorf auf einen Güterwagen geklettert und vom Bahnstrom getroffen worden. Auch diese Jungen starben an den Folgen der Unfälle.
dpa
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