Duisburg: 84-Jährige mit Messer getötet - überraschende Wende
Kriminalität
In Duisburg ist im August eine 84-Jährige erstochen worden. Verdächtigt wurde bislang ihre fünf Jahre ältere Mitbewohnerin. Nun gibt es eine überraschende Wende.
Bei den Ermittlungen im Fall um den gewaltsamen Tod einer 84-Jährigen hat es in Duisburg eine überraschende Wende gegeben. Statt von einer Tat der bislang dringend verdächtigen 89 Jahre alten dementen Mitbewohnerin gehen die Ermittler nun davon aus, dass die 45-jährige Nachbarin die Frau erstochen habe, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft am Freitag mit.
Demnach habe sich die Frau bei Zeugenbefragungen nach der Tat im August in widersprüchliche Angaben verwickelt. Im Zuge dessen wurden ihre Wohnung durchsucht und ihr Handy beschlagnahmt, hieß es in der Mitteilung. Daraus habe sich der dringende Tatverdacht gegen die Frau ergeben. Am Donnerstag habe dann die Staatsanwaltschaft einen Untersuchungshaftbefehl ausgestellt, die 45-Jährige sei am selben Tag festgenommen worden.
89-Jährige wegen Tatverdacht in geschlossener Klinik
Im August hätten erste Informationen zunächst darauf hingedeutet, dass die demente, körperlich stark eingeschränkte 89-Jährige ihre fünf Jahre jüngere Mitbewohnerin mit einem Messer derart verletzt haben soll, dass diese trotz Reanimationsmaßnahmen der Rettungskräfte starb.
Die 45-jährige Nachbarin hatte damals den Angaben nach berichtet, nach dem Rechten gesehen zu haben. Als sie die schwer verletzte Frau gefunden habe, in deren Nähe die 89-Jährige mit dem Messer in der Hand gewesen sei, habe sie die Polizei gerufen.
Auch sie selbst sei beim Versuch, die Seniorin festzuhalten, verletzt worden, hatte die Nachbarin angegeben. Die 89-Jährige wurde anschließend in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen. Diese konnte sie nach den neuesten Erkenntnissen nun verlassen. Nähere Angaben zu den Ermittlungen gab es zunächst nicht.
dpa