Drogenrazzien in NRW: Polizei setzt Panzer, Hubschrauber und SEK ein
Kriminalität
Bei einem Großeinsatz hat die Polizei am Mittwochmorgen in Essen, Mülheim und Kleve mehrere SEK, einen Hubschrauber und sogar einen Panzer eingesetzt. Zwölf Menschen wurden festgenommen.

Der Polizeipanzer wurde bei einer Drogenrazzia in Essen eingesetzt. Die Polizei am Mittwoch 20 Objekte in Essen, Mülheim, Kleve und in der baden-württembergischen Stadt Balingen durchsucht. © picture alliance/dpa
Bei einer Razzia mit Schwerpunkt in Essen hat die Polizei am Mittwoch Drogen beschlagnahmt und zwölf Verdächtige vorübergehend festgenommen. Da es im Vorfeld Hinweise auf eine Bewaffnung der Tatverdächtigen gegeben habe, seien an zwei Adressen in Essen Spezialeinheiten eingesetzt worden, teilten Polizei und Staatsanwaltschaft mit.
Mit Hilfe des gepanzerten Einsatzfahrzeuges „Survivor R“ verschafften sich die Einsatzkräfte Zugang zu dem Gelände. Außerdem setzte das Spezialeinsatzkommando (SEK) Sprengmittel ein. Auch ein Polizeihubschrauber leistete Unterstützung.

Rund 20 Gebäude hat die Polzei am Mittwochmorgen durchsucht. © picture alliance/dpa
Neben Essen wurden auch in Mülheim an der Ruhr, Kleve und in der baden-württembergischen Stadt Balingen Gebäude durchsucht. Hintergrund der Maßnahmen ist ein bei der Staatsanwaltschaft Essen geführtes Ermittlungsverfahren im Bereich der Drogenkriminalität und des Handels mit Schusswaffen.
12 Festnahmen bei Razzien
Bei den Durchsuchungsmaßnahmen fanden die Beamten demzufolge mehrere Dutzend Kilogramm Drogen, vermutlich Amphetamine, Marihuana, Haschisch und Ecstasy, etwa 50.000 Euro Bargeld und eine Drogenplantage. Weiter seien in einem versteckten Raum ein funktionsfähiges Sturmgewehr, ein Präzisionsgewehr und mehrere Handfeuerwaffen entdeckt worden.
Auch eine mutmaßliche Waffenwerkstatt und Munition hätten die Polizisten sichern können. In einem Auto fanden die Ermittler über ein Dutzend Behälter mit Chemikalien, die zur Herstellung von synthetischen Drogen geeignet sein könnten. Die Auswertung und Analyse der Beweismittel dauere noch an.
Bei den vorläufig Festgenommenen handele es sich um Personen im Alter von 28 bis 46 Jahren. Neun von ihnen seien Deutsche, zwei Polen, bei dem Zwölften sei die Staatsangehörigkeit ungeklärt. Es werde geprüft, ob Haftbefehle beantragt würden. „Es ist für alle Einsatzkräfte ein gutes Gefühl, wenn Drogen und Waffen aus dem Verkehr gezogen werden“, sagte Kriminaldirektor André Dobersch.
dpa