Klage gegen neue A45-Talbrücke droht - Neubau könnte sich um Jahre verzögern
Verkehr
Um den Bau der Brücke der A45 zu beschleunigen, will das Land NRW auf eine Prüfung der Umweltverträglichkeit verzichten. Naturschützer wollen das nicht hinnehmen - mit Folgen für den Neubau.

Sollte der BUND gegen den Neubau der A45-Talbrücke bei Lüdenscheid klagen, könnte sich die Fertigstellung um Jahre hinauszögern. © picture alliance/dpa/Markus Klümper
Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) lehnt einen Ersatzneubau der maroden Rahmedetalbrücke auf der A45 ohne vorherige Umweltverträglichkeitsprüfung (UVP) ab. „Gegen verkürzte Planungszeiten haben wir nichts. Dies darf aber nicht zu Lasten der Bürgerbeteiligung oder von Umweltstandards gehen“, sagte Dirk Jansen, Geschäftsleiter des BUND-NRW, der Westfalenpost.
Eine Verbandsklage gegen einen Planfeststellungsbeschluss schloss Jansen nicht aus. Das könnte den Neubau der Brücke erheblich verzögern. Ein Gerichtsverfahren könnte sich sogar über mehrere Jahre hinziehen. Jansen widersprach der Einschätzung, dass eine UVP lange Realisierungszeiträume zur Folge habe. „Das Gegenteil ist der Fall. Eine transparente Planung unter Berücksichtigung der Umweltbelange führt zu rechtssicheren Vorhaben und mehr Akzeptanz“, sagte er.
Zehn-Punkte-Plan soll Neubau beschleunigen
Erst am vergangenen Freitag (14. Januar) hatte Verkehrsministerin Ina Brandes (CDU) einen Zehn-Punkte-Plan mit Forderungen an den Bund vorgelegt, um Sanierung und Neubau von Autobahnbrücken wie dem maroden Bauwerk Rahmede auf der A45 bei Lüdenscheid zu beschleunigen. Ziel sei es, bei Planung, Genehmigung und Bau von Verkehrsinfrastruktur schneller zu werden. Hier müsse der Investitionsstau im dicht besiedelten Industrie- und Transitland NRW aufgelöst werden.
Umso wichtiger sei es, vor allem bei den angegriffenen Brücken in der Zuständigkeit der Autobahn GmbH des Bundes schnell weiterzukommen. Der neue Plan könne auch die Voraussetzung dafür schaffen, dass der erforderliche Ersatzbau der Talbrücke Rahmede ohne eine erneute Planfeststellung realisierbar werde, sagte die Ministerin. Bei Ersatzneubauten solle zudem ausnahmslos auf eine erneute Umweltverträglichkeitsprüfung verzichtet werden, was der BUND nun kritisiert.
Aktuell beschäftigt die beschädigte Talbrücke auf der wichtigen Nord-Süd-Autobahnachse Bund und Land. Ihre Sperrung und ein wohl Jahre dauernder Neubau bedeuten eine erhebliche Belastung für die Region.
dpa