Wilde Prügelszenen und ein Foulspiel von hinten in die Beine: Beim Topspiel der Kreisliga A2 zwischen dem Kamener SC und dem VfK Weddinghofen am 8. Oktober ging es hoch her. Zwei Weddinghofener Spieler flogen vom Feld. Nun folgte das Nachspiel vor dem Sportgericht.
Und das war in gewisser Weise sogar noch gnädig. Damit war - aufgrund der schwere der Verfehlungen - nicht zu rechnen.
Das Gremium um Patric Quos, Dietmar de Sacco, Michael Böll und den Vorsitzenden Michael Zahorodny blieben jeweils unter dem Höchstmaß. Dennoch wurden beide Weddinghofer Spieler hart bestraft.

„Der Spieler Yasin Yilmaz wird für drei Jahre gesperrt“, verkündete Zahorodny bei der Verkündung des ersten Urteils. „Damit sind wir deutlich unter der Maximalstrafe geblieben.“ Und das hatte Gründe.
Was war passiert? Yilmaz hatte nach dem Führungstreffer des KSC den Kamener Spieler Philip Denninghoff verfolgt, von hinten geschlagen und dann auf den Boden gestoßen. Danach schlug der Spieler noch zweimal auf den Liegenden ein.
„Natürlich war das ein kompletter Aussetzer von mir. Das darf mir nicht passieren“, übte Weddinghofens Yilmaz Selbstkritik. „Ich akzeptiere jede Strafe. Aber auch mein Gegenspieler hat sich vorher falsch verhalten.“
Ellenbogenschlag vor dem Ausraster?
Damit spiele er auf eine vermeintliche Szene an, die sich unmittelbar vor seinem Ausraster abgespielt haben soll. „Ich bin von ihm mit dem Ellenbogen von hinten gestoßen worden. Und danach ausgerastet.“ Diese Version ließ sich nicht durch Fakten belegen, dennoch fand sie im Urteil Berücksichtigung.
Das Sportgericht verurteilte Yilmaz zu einer Strafe, die auch deutlich höher hätte ausfallen können. „Die Maximalstrafe für so ein Vergehen wären sogar acht Jahre gewesen“, verdeutlichte Zahorodny. Aber wir berücksichtigen hier, dass im Vorfeld etwas gewesen ist.“

Keine Gnade für Kaya
Auch der zweite Weddinghofener Rotsünder, Cagatay Kaya, wurde zu einer harten Strafe verurteilt. Im Vergleich zum Urteil von Yilmaz kommt er mit acht Meisterschaftsspielen Sperre aber noch glimpflich davon.
Kaya hatte kurz nach der Pause ungestüm gegen Jan Jacob gegrätscht und den Kamener Spieler von hinten rigoros von den Beinen geholt.
Bei der Urteilsfindung half es auch wenig, dass der Abwehrmann in seiner Zeugenaussage betont hatte, dass er nach Verschuldung des Kamener Elfmeters „emotional nicht gerade gut drauf“ gewesen sei. „Zudem lag er wohl auch mit Schiri Perschke nicht auf einer Wellenlänge. „Der Referee war mein ärgster Gegner“, so Kaya. „Damit müssen sie lernen, umzugehen“, mahnte Zahorodny.
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