Unbekannte haben mit dem Versuch, Kabel durchzuschneiden, für einen stundenlangen Ausfall der Zugstrecke zwischen Dortmund und Lünen am Freitag (20. Oktober) gesorgt. Betroffen waren die Linien RB50 und RB51. In der Nacht auf Freitag gelangten gegen 3 Uhr Unbekannte auf die Strecke und wollten ein Weichenüberwachungskabel durchtrennen.
„Das Kabel ist 50-adrig - sprich so dick wie ein Oberarm“, sagte eine Sprecherin der Bundespolizei. Der Versuch scheiterte jedoch, das Kabel wurde zwar nicht vollständig durchtrennt, jedoch stark beschädigt. Deswegen fielen in der Folge fünf Weichen aus, da eine Weichenüberwachung nicht mehr möglich war.
Die Polizeisprecherin teilte mit, dass es auf der Zugstrecke zwischen Lünen und Dortmund in den vergangenen zwei Jahren keine vergleichbare Tat gegeben habe. Die Ermittlungen zu den Tätern laufen. Ob es einer oder mehrere waren, könne man zur Zeit noch nicht sagen.
Zugverkehr normalisiert sich
Techniker versuchten noch in der Nacht die entsprechende Stelle zu finden. Dies gelang jedoch erst am späten Vormittag. Der Tatort liege genau auf der Stadtgrenze zwischen Lünen und Dortmund - auf Höhe der Autobahn 2, wie die Sprecherin mitteilte. Der WDR ging zunächst von einem Kabeldiebstahl aus. Der Verdacht bestätigte sich jedoch nicht.
Bis zum Mittag fuhren keine Züge, erst ab 13 Uhr begann der Zugverkehr wieder langsam zu starten. Es kam jedoch noch zu Verspätungen. Die Deutsche Bahn teilte mit: „Die Vandalismusschäden zwischen Lünen Hauptbahnhof und Dortmund Hauptbahnhof wurden beseitigt. Die Züge fahren wieder auf der geplanten Strecke mit allen geplanten Halten. Bitte rechnen Sie weiterhin mit Verzögerungen. In der Folge kann es noch zu teilweise hohen Verspätungen und gegebenenfalls zu Teilausfällen kommen.“
Ersatzverkehr mit Bussen
Ab dem Vormittag setzte die Bahn einen Schienenersatzverkehr mit einem Bus und zehn Großraumtaxis zwischen Dortmund Hauptbahnhof und Lünen Hauptbahnhof ein.
Zuvor hatte das Unternehmen gegen 9 Uhr vermeldet: „Wir sind dabei, die Ursache für den Schaden herauszufinden. Techniker suchen gerade nach der entsprechenden Stelle. Aktuell können wir die Weichen nicht bedienen. Daher ist kein Zugverkehr möglich. Wir versuchen, die Weichen so schnell wie möglich zu reparieren. Aber wie lange das dauert, ist unklar.“
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