Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, gehört zum Gremium, das über Anträge zu Absagen wegen Corona-Infektionen entscheidet.

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Doch wieder Corona-Absagen im Amateurfußball – Task Force des FLVW entscheidet

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Der FLVW hat eine Task Force eingerichtet, die über Anträge zu Spielausfällen wegen Coronafällen entscheidet. Vier Anträge hat der Verband am Freitagmorgen schon bewilligt.

Westfalen

, 01.04.2022, 17:50 Uhr / Lesedauer: 2 min

Obwohl der Fußball- und Leichtathletikverband Westfalen (FLVW) erst vor rund zehn Tagen beschlossen hatte, dass es seit vergangenen Montag keine Spielabsagen mehr im Amateurfußball aufgrund von Coronafällen gibt, können Fußballspiele offenbar doch abgesetzt werden. Der FLVW hat eine Task Force ins Leben gerufen, die sich mit Ausnahmen beschäftigt und bereits erste Spiele abgesagt hat.

Der Grund für die Spielabsage in der Fußball-Bezirksliga 8 zwischen der SG Massen und dem BV Brambauer überraschte: Denn die Partie, die kommenden Sonntag stattfinden sollte, war wegen Coronafällen im Team aus Unna abgesagt worden. Überraschend daran: Spielausfälle wegen Covid-19-Infektionen sollte es nämlich eigentlich nicht mehr geben.

Das hatte der FLVW am Mittwoch, 23. März, gegenüber der Sportredaktion bestätigt. „Es dürfen keine Spiele mehr aufgrund von infizierten Spielern abgesagt werden“, hatte Manfred Schnieders, Vizepräsident Amateurfußball im FLVW, damals gesagt, aber Ausnahmen in Aussicht gestellt. Zuvor genügten drei Nachweise über Corona-Fälle, um eine Partie ausfallen zu lassen.

Vier FLVW-Spiele sind an diesem Wochenende coronabedingt abgesagt

Vier Ausnahmen gibt es an diesem Wochenende schon. Die Spiele hatten nicht etwa die Staffelleiter abgesetzt, sondern der Verband hatte die Absagen in einer Videokonferenz am Freitagvormittag durchgewunken. „Wir haben uns die Anträge einzeln angeguckt, die Spielberechtigungslisten durchgesehen und welche Spieler betroffen sind“, erklärte Friedhelm Spey auf Nachfrage, „wir entscheiden im Einzelfall und gucken genau hin.“ Allen vier eingereichten Anträgen gab der Verband am Freitag statt und wies keinen zurück.

Spey ist nicht nur Mitglied des Verbands-Fußball-Ausschusses (VFA), er gehört auch der neuen Task Force an, die sich aus dem VFA heraus gegründet habe. Dazu gehören Ausschusschef Reinhold Spohn, Schnieders, Marianne Finke-Holtz (Vizepräsidentin Vereins- und Verbandsentwicklung) sowie Spey selbst. Schnieders hatte kürzlich auch angekündigt, dass Staffelleiter in Einzelfällen aufgrund von epidemischen Lagen Partien absagen dürfen, zum Beispiel, wenn innerhalb eines Teams das Gros der Spieler an einer Grippe leidet.

Bei vielen Krankheitsfällen können Vereine Anträge stellen

„Grundsätzlich ist es so, dass Vereine Anträge stellen können, wenn sie über Gebühr von Erkrankungen betroffen sind“, bestätigte Schnieders am Freitag. Neu ist allerdings, dass es offenbar eine Funktionärsgruppe im Verband gibt, die nun über Absagen entscheidet, wenn der Staffelleiter die Fälle an den VFA weitergibt. Kommenden Mittwoch sollen die überkreislichen Staffelleiter noch einmal für das Thema auf einer Konferenz sensibilisiert werden. Der Verband entscheidet nicht über Absagen auf Kreisebene. Dafür seien die Kreise zuständig.

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Sowohl Schnieders als auch Spey verteidigten das Vorgehen. „Ja, das bedeutet zusätzliche Arbeit, ist aber gerecht. Wir haben auch eine Dienstleistungsfunktion, der wir nachkommen, und sind nicht nur für die Satzungsverwaltung und Bestrafungen zuständig“, so Spey. Schnieders geht nicht davon aus, dass die Möglichkeit missbraucht werde: „Die Masse der Vereine versucht, den Spielbetrieb aufrecht zu erhalten.“

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