„Kennt ihr Leute, die total schlecht gelaunt in einen Raum kommen und auf einmal haben alle schlechte Laune?“, fragt Heinzmann gut aufgelegt ins voll besetzte Jovel. „Das sind genau die Leute, die sich dann darüber aufregen, dass alle plötzlich schlechte Laune haben.“ Und sie hat auch das perfekte Rezept dagegen: „Es hilft stoische Freundlichkeit.“ Stefanie Heinzmann lebt es vor. Mit den Scheinwerfern strahlt sie um die Wette. Es sei ihr Wunsch, für eine Weile „den ganzen Schwachsinn, der uns belästigt,“ vor der Tür zu lassen und einfach „gemeinsam zu tanzen“.

Dem Charme dieser jungen Frau kann sich auf Dauer niemand entziehen. Energiegeladen tanzt sie über die Bühne und präsentiert ihr aktuelles Album, das schlicht ihren Namen trägt. Versammelt darauf sind 13 leidenschaftliche Songs zwischen Soul und Funk. Mit „Numb the pleasure“ liefert die 23-Jährige diesmal sogar einen ersten eigenen Songtext mit. Die erfolgreiche Singleauskopplung „Diggin‘ in the Dirt“ ist ebenso am Abend zu hören wie eine vom Waliser Hackbrett begleitete Cover-Version von Alex Clares „Too Close“ oder der Hit „My man is a mean man“, mit dem Heinzmann damals bei Stefan Raab der Durchbruch gelang. „Dieser Song ist für mich wahnsinnig wichtig“, bekennt sie und animiert das Publikum zum Mitsingen: „Münster, ich will euch feiern sehn!“

Ihre Stimme ist hörbar gereift. Mühelos singt sich die Frontfrau über den üppigen Klang ihrer achtköpfigen Band. Aber sie erzählt auch, wie aufreibend die Popularität sein kann. In das neue Album hat ihre persönliche Auseinandersetzung mit den Schattenseiten des Showbizz Einzug gehalten. Es sei manchmal nicht einfach, dem Druck von außen stand zu halten, erzählt die Sängerin offen. Letztlich gehe es aber doch darum, seinem Herzen zu folgen. Stefanie Heinzmann hat ihren Weg gefunden. Sie wirkt authentisch und souverän. „Ihr macht es mir möglich, meinen Traum zu leben“, bedankt sie sich bei ihrem Publikum. „Ihr macht mich zum glücklichsten Menschen auf der Welt.“