"Die Frau ohne Schatten" neu durchdacht und inszeniert
Oper im Musiktheater im Revier
Im Ruhrgebiet ist sie länger nicht mehr erklungen: "Die Frau ohne Schatten" - die aufwendigste und ehrgeizigste Oper, die Hugo von Hofmannsthal und Richard Strauss in den Weltkriegsjahren erfanden und erst 1919 in Wien aufführen konnten.

Nahezu 400 Erwachsene und Kinder sind bei der Oper »Die Frau ohne Schatten« im Einsatz.
Für das Revier ist die Aufführung des Werks nicht nur aufwendig (nahezu 400 Beteiligte, darunter illustre Gäste), sondern eine substanzielle Sensation; sie ist vom Regisseur neu durchdacht und mit Begeisterung in Szene gesetzt, und vor allem wird die Musik - gesungen, gespielt, dirigiert - hinreißend zur Entfaltung gebracht. Hofmannsthals geheimnisvolle Handlung geht aus von bekannten Märchenmotiven (Schwanenjungfrau) und Erzählvorlagen (Chamissos ‚Peter Schlemihl‘): Die Kaiserin, Tochter des Geisterfürsten, muss ins Feenreich zurück, wenn es ihr nicht gelingt, binnen drei Tagen einen menschlichen Schatten zu gewinnen. Und ihr Mann, der Kaiser, wird dann versteinern.
Im Kopf des Dichters wie des Komponisten hat ihre Geschichte durch den Weltkrieg einen bedrohenden Gegenpol erfahren. Dies haben Regisseur und Dirigent szenisch sichtbar und musikalisch hörbar in die Aufführung eingebracht. Am Ende siegt nicht das Böse, sondern das Verzeihen und die Liebe. Nicht nur den hingebungsvoll agierenden Hauptsolisten (Martin Homrich, Kaiser, Yamina Maamar Kaiserin, Gudrun Pelker, Amme, Urban Malmberg, Barak, der Färber, Sabine Hogrefe, die Färberin), sondern all den vielen begeistert Mitwirkenden, bis hin zu Chor und Kinderchor: Danke!