„Dafür ist das Stopp-Konzept nicht da“ Fußballkreis nimmt Stellung zum Kamener Spielabbruch

„Dafür ist das Stopp-Konzept nicht da“
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Der Spielabbruch nach einer Schlägerei im C-Liga-Derby am Sonntag zwischen dem VfL Kamen III und dem TSC Kamen II schlug hohe Wellen. Während der ersten Halbzeit gerieten Spieler beider Mannschaften heftig aneinander. Nun meldet sich Shawn Glaeser, Leitung Öffentlichkeitsarbeit & Presse beim Fußballkreis Unna-Hamm, zu Wort. Er stört sich gewaltig an getätigten Aussagen eines Vereinsverantwortlichen zu den Vorkommnissen.

Schlägereien nicht durch Stopp-Konzept relativieren

Dabei geht es vor allem um die Aussage des stellvertretenden Vorsitzenden des TSC Kamen, Faruk Kanar, der gegenüber dieser Redaktion mitgeteilt hat, dass der Schiedsrichter vielleicht noch das Stopp-Konzept des DFB hätte anwenden können, ehe er das Spiel abbrach.

„Bei manchen Vereinen ist es offenbar noch nicht ganz angekommen, wofür das Stopp-Konzept da ist. Nämlich wenn zwei Spieler verbal aneinandergeraten oder wenn heftig auf den Schiedsrichter eingeredet wird“, nennt Glaeser zwei Beispiele. Gerade bei Vorkommnissen wie in Kamen sei das Stopp-Konzept fehl am Platz: „Wenn sich zwei Mannschaften die Köppe einschlagen machen wir doch kein Stopp-Konzept, um die Gewalttaten zu relativieren.“

DFB-Stopp-Konzept soll Gewalt vorbeugen

Der DFB und seine Landesverbände führten zur Saison 2024/25 das Stopp-Konzept ein, ein Pilotprojekt, das Schiedsrichtern im Amateurfußball ermöglicht, Spiele bei aufgeheizter Stimmung mit „Beruhigungspausen“ zu unterbrechen, um Gewalt vorzubeugen.

Am Sonntag (17. November) rückte die Polizei mit drei Streifenwagen zum VfL-Sportplatz an, nahm Strafanzeigen wegen Körperverletzung auf, mindestens ein Spieler musste wegen einer aufgeplatzten Lippe zudem im Krankenhaus behandelt werden. Der Fall liegt bereits beim Kreissportgericht, das die Ereignisse zeitnah aufarbeiten wird.

Polizeieinsatz und Anzeigen wegen Körperverletzung: Kamener C-Liga-Derby eskaliert völlig

Update: Am 25. November wurde bekannt, dass der TSC Kamen als Reaktion auf die Vorkommnisse seine zweite Mannschaft vom Spielbetrieb abgemeldet hat.