Deutscher Kabarett-Preis ehrt «Kanzlersouffleuse» Solga
Als «Kanzlersouffleuse» zerlegt Simone Solga den Berliner Politikbetrieb - und hat dafür am Samstag in Nürnberg den Deutschen Kabarett-Preis 2014 bekommen.

Simone Solga wurde geehrt. Foto: Daniel Karmann
Hinter einem charmanten Lächeln versteckt die 51-Jährige eine scharfe Zunge, die nichts und niemanden verschont. «Politisches Kabarett, wie man es sich wünscht: erfindungsreich, frisch, kompromisslos und bissig», urteilte die Jury des Nürnberger Burgtheaters und verlieh Solga den mit 6000 Euro verbunden Hauptpreis.
Der Förderpreis ging an Till Reiners. «Seine hellwachen, originellen Gedanken verpackt er in intelligente und dabei immer unterhaltsame Geschichten. Hinter seiner entlarvenden Offenheit und der Bereitschaft, explizit Stellung zu beziehen, steckt ein kluger Kopf», erläuterte die Jury.
Der mit 2000 Euro dotierte Sonderpreis - wie die beiden anderen von der Stadt Nürnberg gestiftet - ging an «Die bekannte Band Zärtlichkeiten mit Freunden». Das aus Stefan Schramm und Christoph Walther bestehende Duo ist auf gehobenen Nonsense spezialisiert, den die Jury zu schätzen weiß: Mit anarchischem Witz, raffinierter Improvisation und gekonntem Slapstick beherrschten die beiden «die hohe Kunst der scheinbar sinnfreien Unterhaltung aufs Perfekteste».