Deutsche Familie mit Baby in Bergnot: Rettung kommt Urlauber teuer zu stehen
Aufstieg in kurzen Hosen
Eine deutsche Familie mit einem Baby und zwei weitere Erwachsene geraten in Österreich in Bergnot. Zwar gelingt die Rettung der Betroffenen, die hat allerdings ihren Preis.

Die Bergrettung musste deutsche Touristen vom Gipfel des Kärntner Storschitz retten. (Symbolbild) © picture alliance / Roland Theny/Filmteam-Austria/APA/dpa
Eine deutsche Familie mit einem Baby und zwei weitere Erwachsene sind bereits Anfang April im Wanderurlaub in Österreich in Bergnot geraten. Beim Abstieg vom Gipfel des Kärntner Storschitz wurde die Urlaubergruppe vom Schneetreiben überrascht – die Touristen waren schlecht ausgerüstet und trugen teils nur kurze Hosen, wie mehrere österreichische Medien berichteten. Besonders gefährlich war die Situation für das erst neun Monate alte Baby der Familie. Erst die Bergrettung konnte die Gruppe aus ihrer Notlage befreien.
Der Einsatz kommt die Urlaubergruppe nun aber teuer zu stehen. Die deutschen Touristen müssen die Kosten aus eigener Tasche bezahlen, bestätigte ein Sprecher der Flugrettung des Österreichischen Automobil-, Motorrad- und Touring-Clubs gegenüber der „Kronen Zeitung“. Eine Prüfung des Vorfalls habe ergeben, dass die Urlauber mit ihrem schlecht vorbereiteten Aufstieg fahrlässig gehandelt hätten. In solchen Fällen müssten Personen ihre Rettung selbst zahlen, heißt es weiter.
Und die Rechnung, die die deutsche Familie erwartet, fällt saftig aus: Allein die Kosten für den Einsatz des Rettungshubschraubers liegen zwischen 3500 und 4000 Euro.
Stecken geblieben im hüfthohen Schnee
Die Eltern des Babys sowie die zwei weiteren Erwachsenen waren am 7. April beim Abstieg auf der Nordseite des knapp 1800 Meter hohen Berges im hüfthohen Schnee stecken geblieben. Auch der Versuch, auf den Gipfel und anschließend über die Aufstiegsroute an der Südseite des Berges ins Tal zu gelangen, scheiterte.
Wie Gernot Koboltschnig, Leiter der Bergrettung in Bad Eisenkappel, der „Kleinen Zeitung“ berichtete, hatte die Gruppe die Situation völlig unterschätzt: „Die hatten wirklich Angst.“ Dem Vater des Kindes empfahl Koboltschnig während eines Telefonats, das Kind aus der Trage zu nehmen und mit Körperwärme vor dem Erfrieren zu schützen.
Problematisch machte die Rettung dann noch der stürmische Wind. Erst nach einem weiteren kurzen Abstieg konnte der Hubschrauber windgeschützt landen und die Urlauber aufnehmen. Abgesehen von teils leichten Unterkühlungen blieben die Touristen jedoch unverletzt.
RND
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