
SV Langschedes Jannes Krupka (l.) vergleicht sich mit dem wohl besten Unnaer Stürmer: Königsborns Val-Leander Wettklo. © Landsiedel
„Der Wettklo der A2“: Doppel-Hattrick von Langschedes Jannes Krupka − Interessenten stehen Schlange
Fußball
Der Torschützenkönig der Kreisliga A2 der vergangenen Saison hat auch am Sonntag wieder für Spektakel gesorgt: Jannes Krupka erzielte zwei lupenreine Hattricks und vergleicht sich mit einem anderen Top-Stürmer.
Allzu hoch wollte er seine zwei lupenreine Hattricks vom Sonntag gar nicht hängen. Jannes Krupka, Top-Stürmer des Fußball-A-Kreisligisten SV Langschede, war im Spiel beim TSC Kamen der überragende Mann auf dem Platz, erzielte gegen das Tabellenschlusslicht sechs der neun Langscheder Tore. Allein für den zweiten Dreierpack brauchte der 25-Jährige gerade mal vier Minuten.
„Ich muss zugeben“, führt Krupka aus, der in dieser Woche für die Wahl zum Spieler des 10. Spieltags nominiert ist, „dass es fast keine Gegenwehr gab. Der TSC hat sich nie aufgegeben, aber trotzdem war es natürlich kein normales Spiel.“
Mit nun 12 Treffern hat Krupka in dieser Saison zwar schon mehr Tore als Spiele auf dem Buckel und aktuell eine bessere Quote als in der Spielzeit 2021/22, wo er in 30 Spielen 29 Mal traf und zum Torschützenkönig der A2 avancierte, doch die Stürmer-Konkurrenz bei den anderen Vereinen ist in diesem Jahr noch besser geworden.
Jannes Krupka vom SV Langschede hatte zahlreiche Angebote − auch aus der Landesliga
„Wenn ein Moritz Denninghoff (Kamener SC, Anm. d. Red.) aus der Westfalenliga kommt, dann ist es nicht so schlimm, wenn man dahinter steht“, sagt Krupka, dem Tore gar nicht so wichtig zu sein scheinen. „Man kann sagen: Ich bin der Wettklo der Kreisliga“, sagt der sympathische Stürmer mit einem Lachen in der Stimme. „Aber ernsthaft: Klar ist es wichtig, als Stürmer auch Tore zu schießen und schön, die Torjägerkanone zu gewinnen. Aber ich würde lieber nie treffen und dafür jedes Mal gewinnen“, lebt der Torjäger den Mannschaftsgedanken.
Krupkas Torgefahr weckt natürlich auch Begehrlichkeiten. Nach seiner bärenstarken Saison 2021/22 stand er bei vielen Vereinen weit oben auf dem Wunschzettel. „Es waren einige, ich hatte bestimmt zehn, elf Anfragen “, antwortet Krupka auf entsprechende Frage. Sogar zwei aus der Landesliga seien dabei gewesen. „Das schmeichelt mir natürlich. Aber ich hatte kein Interesse, weil ich mich in Langschede sehr wohl fühle“, so Krupka, der in Strickherdicke unweit der Langscheder Ruhrbrücke aufgewachsen ist, mittlerweile aber in Heeren-Werve wohnt.
SV Langschedes Trainer Stefan Kortmann hat großen Anteil am Stürmerdasein von Jannes Krupka
Dass er überhaupt inzwischen zum Goalgetter gereift ist, ist vor allem auch seinem Trainer zu verdanken. „Als ich 2017 nach Langschede kam, war ich eigentlich Innenverteidiger“, erklärt Krupka, der in der Jugend für den SSV Mühlhausen und den TSC Eintracht Dortmund gespielt hat. Über die „Sechs“ im defensiven Mittelfeld bugsierte ihn Stefan Kortmann peu à peu nach vorne − und bildet nun die gefährliche Sturmreihe mit Tobias Schorsch. „Es funktioniert gut mit ihm, ich kann sehr gut um ihn herum spielen. Und dann sind da natürlich noch viele andere Mitspieler, die uns mit Flanken füttern“, sagt Krupka.
Etwas Konkurrenzkampf hat Krupka aber auch mit Schorsch: Der Langscheder Co-Trainer wurde zum Spieler des 9. Spieltags gewählt, Krupka kann eine Woche später in dessen Fußstapfen treten. „Er hat letzte Woche auf jeden Fall gutes Marketing betrieben“, sagt Krupka und lacht, „ich gönne ihm den Sieg und den Titel Spieler des Spieltags kann er gerne ruhig öfter holen.“
Die starke Serie von vier Siegen in Folge mit dem SV Langschede zeigen klar auf: Der SVL ist auf einem guten Weg, an die Form der Vorsaison (Platz drei) anzuknüpfen. „Das müssen wir jetzt weiter bestätigen“, fordert auch Krupka für die nächsten Spiele. „Platz vier oder fünf muss unser Ziel sein muss.“
Jahrgang 1992. Geboren und aufgewachsen in Unna. Kennt den Kreis Unna wie seine Westentasche, hat in seinem Leben aber noch nie eine Weste getragen. Wollte schon als Kind Sportreporter werden und schreibt seit 2019 für Lensing Media über lokale Themen - auch über die Kreisgrenzen hinaus.
