Der VW-Abgas-Skandal: Was seit Freitag geschah
Hintergründe
Die Dieselabgas-Affäre bei VW erschüttert seit dem Wochenende die gesamte Autobranche. Die Entwicklung im Überblick:

Ex-VW-Boss Martin Winterkorn darf seine Aussage im Abgasskandal verweigern.
Freitag 18. September: Die US-Umweltbehörde EPA teilt in Washington mit, Volkswagen habe eine spezielle Software eingesetzt, um die Messung des Schadstoffausstoßes bei Abgastests zu manipulieren.
Samstag, 19. September: Die Deutsche Umwelthilfe fordert angesichts der VW-Manipulationsvorwürfe ein Fahrverbot für Dieselautos. Das Problem bestehe nicht nur in den USA, sondern noch stärker in Europa.
Sonntag, 20. September: VW-Chef Martin Winterkorn kündigt eine umfassende Aufklärung an. Später räumt ein Konzernsprecher ein, dass es zu Unregelmäßigkeiten gekommen ist.
Montag, 21. September: Volkswagen stoppt den Verkauf von Dieselwagen mit Vierzylinder-Motoren in den USA. Betroffen sind Modelle der Kernmarke VW und der Tochter Audi. Die Vorzugsaktie von VW bricht zeitweise um mehr als ein Fünftel ein. Niedersachsens Ministerpräsident und VW-Aufseher Stephan Weil sagt: „Eine Manipulation von Emissionstests ist völlig inakzeptabel.“ In den USA entschuldigt sich VW-Regionalchef Michael Horn für den Skandal mit den Worten: „Wir haben Mist gebaut.“
Dienstag, 22. September: VW gibt eine Gewinnwarnung heraus und kündigt Milliarden-Rückstellungen an. Die Aktie der Wolfsburger rauscht weiter in den Keller. Am Nachmittag veröffentlicht VW ein Video, in dem Winterkorn um Entschuldigung bittet. Von einem Rücktritt, über den zuvor bereits spekuliert wurde, ist darin nicht die Rede. Am Abend treffen sich Mitglieder des Aufsichtsratspräsidiums zu Beratungen.
Mittwoch, 23. September: Das fünfköpfige Präsidium des Aufsichtsrats setzt sein Treffen fort. Über eine Rückrufaktion für die von der Abgas-Affäre betroffenen Dieselwagen hat VW noch nicht entschieden - auch genaue Informationen über die fraglichen Modelle außerhalb der USA gibt es nicht. Die Staatsanwaltschaft Braunschweig prüft die Einleitung eines Ermittlungsverfahrens gegen VW. Anlass dafür seien auch bereits eingegangene Strafanzeigen von Bürgern, heißt es. Martin Winterkorn tritt als VW-Vorstandschef zurück. Das gab der Konzern am nach einer Krisensitzung der obersten Aufseher in Wolfsburg bekannt.