Der Pinguin bewacht die Pilze
Offene Ateliers im FAK
Wer Lust auf Kunst hat, sollte sich am Wochenende zum Förderverein Aktuelle Kunst in die Fresnostraße begeben. Wie jedes Jahr laden die Künstler des Atelier- und Ausstellungshauses mit Gästen zu den „Offenen Ateliers“. 16 Künstler sind es diesmal. Zwar ist nicht alles neu, was zu sehen ist, doch schöne Ideen lassen sich finden.

Maler Sebastian Osterhaus zeigt animalischen Ansichten in der Fresnostraße. Er ist neu im Atelierhaus.
Muck hat für eine Ausstellung in Kanada verschiedene Leute um Gefäße gebeten, die für sie eine besondere Bedeutung haben. Die mehr als 20 Vasen, Krüge, Körbe und Kästchen hat sie in einem Raum präsentiert, jeweils mit einem Spot von oben angestrahlt. Erhaben wirken die Stücke, als seien sie heilig und kostbar. Das Foto der Installation hängt an einer Atelierwand, gemeinsam mit Einzelbildern der Gefäße und einem erklärenden Satz, was sie für ihre Besitzer so wichtig macht. Nicht immer ist die Geschichte so erschütternd wie bei der Reisschale. Doch es geht auch nicht um das Spektakuläre. In einer immer stärker virtuell geprägten Welt kann man nicht oft genug an Dingliches erinnern. Vielleicht der Grund, warum die Künstlerin die Idee aus ihrem Archiv geholt hat: Vor neun Jahren hat sie eine solche Arbeit schon einmal in Lüdinghausen auf Burg Vischering realisiert.
Neu im Atelierhaus ist Sebastian Osterhaus. Seine mystisch wirkenden Gemälde zeigen Gestalten zwischen Tier und Mensch. Sie nehmen ebenso gefangen wie seine abstrakten Bilder. Auch immer einen Besuch wert sind die organischen Skulpturen von Hyun Gyoung Kim. Ihre Pilze mit Füßen begleitet ein satirischer Text, in dem vor der Gattung „mobile Pilze, lateinisch: fungus mobilus verschwindibus“ gewarnt wird. Im Falle eines Fluchtversuches solle man der Pilz-Züchterin Bescheid geben. Allerdings passt auch noch ein Pinguin auf die Pilze auf ... Weniger humorvoll, dafür sehr lyrisch sind die 52 auf dem Rücken liegenden, wächsernen Vögel von Monir Nikouzinat. Sie hat ihnen ein Salzbett bereitet. Ist es ein Ruhekissen oder ein Grab? Die Gedanken seien frei, sagt die Künstlerin. Allerdings hat sie vorsorglich recherchiert: Ein Grab sei schmaler als ihr Vogel-Bett.
- Offene Ateliers im Förderverein Aktuelle Kunst (FAK), Fresnostraße 8/8a: Die Eröffnung ist heute (Freitag) um 19 Uhr. Zur Begrüßung liest Babette Winter.
- Öffnungszeiten: Samstag (30. August) 15 - 19 Uhr, Sonntag ( 31. August) 12-18 Uhr.
- Führung: Am Sonntag um 12 Uhr führt Tim Greifelt durch die Ateliers.