Freude sieht anders aus: Fahnder Fred (Jean Dujardin) steht im Morgengrauen am gestürmten Haus. © Studio Canal
Neu im Kino Die Handlung umfasst fünf Tage, von den Bluttaten des 13. bis zum 18. November, als Spezialkräfte ein Reihenhaus stürmen und ein Täter sich dort in die Luft sprengt. Fünf Tage, in denen Frankreichs Sicherheitsapparat auf Hochtouren läuft, die Ermittler unter Schnappatmung leiden, während das Land in quälender Trauer versinkt.
Strippenzieher des IS stehen kurz vor der Verhaftung
Jean Dujardin spielt Fred, den leitenden Kopf der Anti-Terror-Truppe SDAT, schon in Athen kurz davor, einen Strippenzieher des IS zu verhaften. Der Mann entkommt, Fred flucht und wird ihn weiter jagen. Dass der Gesuchte in die Mordserie vom November verwickelt ist, wird Fred nach den Anschlägen mit 131 Toten erst allmählich klar.
Von den Schüssen im Club Bataclan und anderswo ist bei Jimenez nichts zu sehen. was er nachstellen will, ist nicht das Verbrechen, sondern dessen Aufklärung.
Thriller von Intensität
Die Ermittler setzen ein Puzzle zusammen
Nach Fakten, mit fiktiven Einschüben, so der Vorspann. Action steht nicht zu erwarten. Ermittler arbeiten an Schreibtisch, Rechner, Telefon, wenn sie ein Puzzle zusammensetzen.
Trotzdem gelingt Cédric Jimenez ein Thriller von hoher Intensität. Seine Inszenierung fängt die nervliche Belastung ein, unter der Polizei und Geheimdienst stehen. Das ist atmosphärisch dicht, nach vorne ausgreifend erzählt (Drehbuch: Olivier Demangel), kongenial unterlegt mit sparsamer Musik (Guillaume Roussel), die souverän die Spannung stützt und steigert.
Wenn ein Greifkommando in ein Haus schleicht, ist die (Hand-) Kamera dicht dran und lässt uns den Einsatz aus nächster Nähe erleben. Nach diversen Pannen zieht sich ein Netz um die flüchtigen Täter zusammen, das Finale wird zum Bleigewitter. Sehenswert.
