Der Denkmaltag wird bunt
Entdeckungen am 14. September
Sonniger Sandstein, tiefrote Backsteinziegel, das malerische Lichtspiel von Kirchenfenstern: In diesem Jahr steht der Denkmaltag im Zeichen der Farbe. Wir geben einen Überblick über die buntesten Seiten des kommenden Sonntags (14. September).

Eindrucksvoll strahlt die Überwasserkirche in Münster mit ihren bunten Fenstern. Unser Archivbild zeigt sie ohne Bänke. Die stehen längst wieder. Wie die Generalüberholung der Kirche fortschreitet, kann man beim Denkmaltag sehen.
Das klassizistische Fachwerkhaus Pieter van de Swaagh am Markt 13 ist eines der besterhaltenen seiner Art im Münsterland. Es fällt durch seine Schwarz-Weiß-Fassade auf. Die Eigentümerin führt um 15, 16 und 17 Uhr durch die Räume. Tipp für Fotografen: Begangen wird die Balustrade mit Vasen und Agaven, die einen Blick über den Markt und die umliegenden historischen Gebäude bietet. Erläuterungen zu Farbe und Schrift historischer Bücher gibt es in der historischen Bibliothek des Gymnasiums Arnoldinum, Pagenstecher Weg 1, 10-13 Uhr. Auch erste Karten Deutschlands und der Welt aus Columbus’ Zeit sind zu sehen. Führungen nach Bedarf.
Maria Heuvers lädt zu einer Fahrradtour zum Thema Farben im Münsterland und Grenzsteine. Treff ist an Reinings Mühle, Hörstel, Dreierwalde, Mühlenstraße 28, um 14.30 und 16.30 Uhr.
In Haus van Wüllen, Stiftsstraße 6, in Legden-Asbeck ist eine Ausstellung im Wappensaal mit Fotografien von ehemaligen Bemalungen des Saales im Wohnhaus der Äbtissin zu sehen, es gibt Informationen zu Farbpigmenten und Farbherstellung. Kuchen und Kinderprogramm beim Pflaumenfest im Dorf, 10-18 Uhr.
Nicht verpassen sollte man die Gelegenheit, sich die Clemenskirche anzuschauen: eine bunt-goldene, barocke Pracht. Die Führung beginnt um 13 Uhr, Treffpunkt ist An der Clemenskirche 11. Um die Farbe Blau geht es bei der Führung mit Hannelore Bernard und Ilda Mutti. Nicht nur über die Kneipe „Das Blaue Haus“ gibt es einiges zu erzählen. Start ist um 14 Uhr am Dom vor dem Paradies. Noch mehr über Blau erfährt man um 16.30 Uhr und 17 Uhr von Dr. Ulrich Grote: Er führt in das blaue Zimmer des bischöflichen Gartensaals. Treffpunkt ist der Kreuzgang im Dom. Und am Uhrenportal erklärt Otto-Ehrenfried Selle um 17 Uhr die Farben der Renaissance: Was hat Ludger tom Ring auf der Astronomischen Uhr gemalt? Welche Farben hat wohl die Pathologie? Prof. Eva Wardelmann zeigt die Präparatsammlung und Tatortkulisse. 15 und 16.30 Uhr, Domagk-straße 17. Im Schloss zaubern Studierende der Kunstgeschichte mit Kostümen und Spielszenen ein farbenprächtiges Bild der barocken Residenz. Treffpunkt: Schlossfoyer, 13, 14.30 und 16 Uhr. Die Überwasserkirche ist derzeit eingerüstet und wird saniert, ein großes Loch klafft in der Fassade, wo ein Glasfenster sein soll. Von 14 bis 17 Uhr kann man hier Steinmetz und Kunstglaser über die Schulter schauen und sich über die Baustelle führen lassen (14.30/16 Uhr). Wie lebt es sich im Grünen? Sylvaine Hänsel führt durch den Grünen Grund, eine Gartensiedlung aus den 1920er-Jahren. Treffpunkt um 11 und 15 Uhr an der Wörthstraße/Straßburger Weg, Bunker. In Gelb getaucht: Beate Dobner erzählt die wechselvolle Geschichte von Haus Heidhorn mit Scheunen, Torhaus aus dem 19. Jahrhundert und einer ungewöhnlichen Kapelle mit gelb-grünen Fenstern aus dem Jahr 1964. Beginn: 10.30, 12.30 und 14.30 Uhr, Westfalenstraße 490, Amelsbüren.
Im Töpfereimuseum geht es um keramische Farben, etwa auf Fliesen und Porzellan. Es darf geschaut und ausprobiert werden. 13-17 Uhr, Töpferstraße 10.
Wo ist der Drache? Im stark plastisch gestalteten Stuck der hübschen Schloss-Orangerie aus dem 18. Jahrhundert sind Jagdmotive und Tiere, sogar ein Drache versteckt. Führungen um 11.45, 14.30 und 16 Uhr, Schlossplatz 2.
Jugendstilfenster und wunderbar farbig restaurierte Stuckornamente und Friese sind im 1902 errichteten Fabrikantenwohnhaus Bispinck, Münsterstraße 19, in Warendorf zu bewundern. Sehenswert ist auch der Wintergarten aus der Bauzeit. 11-17 Uhr.