Nichts geht mehr beim VfK Weddinghofen. Aus eigener Kraft kann das Team den Abstieg nicht mehr abwenden. Jetzt hilft nur beten für den Kamener SC.

Nichts geht mehr beim VfK Weddinghofen. Aus eigener Kraft kann das Team den Abstieg nicht mehr abwenden. Jetzt hilft nur Beten für den Kamener SC. © Heese

Der Abstieg wäre das Beste, was dem VfK Weddinghofen passieren kann

rnMeinung

Noch ist die fußballerische Zukunft des VfK Weddinghofen ungeklärt. Und dennoch steht der Verein schon jetzt vor einem Scherbenhaufen. Nur ein Weg kann das alles wieder reparieren.

Weddinghofen

, 17.06.2022, 12:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Vor genau zehn Jahren begann der radikale Abwärtstrend des VfK Weddinghofen. Landesliga, Bezirksliga, Kreisliga. Die Bergkamener wurden schonungslos durchgereicht. Erholt von dieser Talfahrt hat sich der Verein bis heute nicht, stieg auch schon zwei Mal in die B-Liga ab. Und nun? Nach der 2:9-Niederlage im Relegationsspiel gegen GS Cappenberg droht Selbiges. Zum Glück, wie unser Autor findet - so kann es nicht mehr weitergehen.

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Denn das, was der VfK da am vergangenen Wochenende geboten hat, war von Fußball meist meilenweit entfernt. Keine Leidenschaft. Kein Wille. Kein Mut. Gar nichts. Ein lustloses Trauerspiel. So titulierte es auch der eigene Kapitän Tolga Civak, indem er sagte: „So eine lustlose Mannschaft. Ich fasse es nicht.“ Beim Anblick des Spiels wurde nur ein Eindruck geweckt: Weddinghofen hat den Ernst der Lage nicht verstanden.

VfK-Keeper Anthony Mertin hat kurz vor dieser Szene erneut ein Gegentor bekommen. Er wirkt hilflos.

VfK-Keeper Anthony Mertin hat kurz vor dieser Szene erneut ein Gegentor bekommen. Er wirkt hilflos. © Kevin Michaelis

Zumindest ein Teil des Teams nicht. Lediglich Civak, wie auch die Mertin-Brüder Anthony und Kenny als auch Innenverteidiger Alexander Ritzkat haben das Konzept von Trainer Stefan Feldmann verinnerlicht. Der Rest? Wirkt auf dem Platz oft fremd. Ohne Plan. Ohne jegliche Identifikation mit dem Verein. Youngster Ajdin Oruc und Mustafa Akti sind im Sturm meist allein auf weiter Flur.

Amateurfußball funktioniert (nicht) überall gleich

Guten Gewissens kann ich sagen, dass ich selbst leidenschaftlicher Amateurfußballer bin. Während meiner aktiven Laufbahn habe auch ich einigen Höhen und Tiefen erlebt. Nicht nur zwei Aufstieg, unter anderem in die Bezirksliga zieren meine sportliche Vita. Nein, auch zwei schmerzhafte Abstiege musste ich miterleben. Darunter einmal der Gang in die Kreisliga B. Ein niederschmetterndes Gefühl. In Weddinghofen nicht unbekannt.

Doch umgehauen hat uns das nicht. Denn wir haben als Mannschaft daraus unsere Lehren gezogen. Sind noch stärker zusammengerückt. Wurden wieder eine Einheit. Ein Team, das füreinander einsteht und kämpft. Elf und mehr Freunde mit dem unbedingten Willen, aus jedem Spiel das Maximum herauszuholen. Selbst wenn es mal nicht so läuft wie geplant. Ganz anders als beim VfK Weddinghofen.

Der Ausweg des VfK Weddinghofen führt nur über die Kreisliga B

Das Unglaubliche ist jedoch, dass es nun auf den Kamener SC ankommt. Nur wenn dieser noch in die Bezirksliga aufsteigt, bleibt auch der VfK A-Ligist. Purer Fußball-Wahnsinn. Nach einer Saison mit über 120 Gegentoren und nur 19 Punkten auf der Habenseite.

Ende, aus und vorbei. Der VfK Weddinghofen und sein Kapitän Tolga Civak haben es aus eigener Kraft nicht geschafft den Abstieg in die Kreisliga B abzuwenden.

Ende, aus und vorbei. Der VfK Weddinghofen und sein Kapitän Tolga Civak haben es aus eigener Kraft nicht geschafft den Abstieg in die Kreisliga B abzuwenden. © Kevin Michaelis

Trotzdem wünsche ich mir, dass es das Weddinghofener Wunder nicht geben wird. Bei allem Respekt für den KSC und den wenigen, die sich trotz des Misserfolgs für den VfK zerreißen. Aber Weddinghofen muss sich neu aufstellen, in vielen Belangen. Jetzt oder nie. Und das funktioniert meines Erachtens nur in der Kreisliga B, ohne Druck. Ansonsten ist ein weiteres Seuchenjahr vorprogrammiert.

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