Bahn-Chaos in Norddeutschland und Ruhrgebiet war Sabotage

Wissing: Sabotage an zwei Standorten

Die weiträumigen Störungen im Bahnverkehr gehen laut Bundesverkehrsminister Volker Wissing auf Sabotage an zwei Standorten zurück. Es seien Kabel durchtrennt worden, sagte der FDP-Politiker am Samstag in Landau in der Pfalz. Er sprach von „Sabotagehandlungen“. „Es wurden Kabel mutwillig und vorsätzlich durchtrennt, die für den Zugverkehr unverzichtbar sind.“

Die Bundespolizei ermittle. Zum möglichen Motiv machte Wissing keine Angaben. „Die Hintergründe dieser Tat sind derzeit noch nicht weiter bekannt.“ Über drei Stunden waren am Samstagmorgen der Fern- und teils auch der Regionalverkehr der Deutschen Bahn in weiten Teilen Norddeutschlands ausgefallen. Im Laufe des Vormittags meldete die Bahn, dass die Störung behoben sei, es aber weiter zu Beeinträchtigungen kommen könne.

Kommunikationsnetz der Bahn fiel aus

Das Kommunikationsnetz der Bahn fiel am Samstagmorgen gegen 6.40 Uhr komplett aus. In Sicherheitskreisen habe es zuvor geheißen, dass Unbekannte bei Berlin-Karow eine entscheidende Datenleitung durchtrennten. Kurz vor dem Totalausfall des Netzes sei ein ähnlicher Sabotageakt in einem Kabelschacht in Dortmund festgestellt worden.

Sabotageakt ist Grund für defektes Stellwerk im Raum Herne

Ein defektes Stellwerk im Raum Herne sorgt auch im Ruhrgebiet wohl bis in den Abend für erhebliche Einschränkungen. Der Zugverkehr am Dortmunder Hauptbahnhof war stark beeinträchtigt. Jetzt ist klar: Der Grund für die Stellwerksstörung ist ein Sabotageakt. Das hatte die Bundespolizei hatte gegenüber unserer Redaktion bestätigt.

Am Abend empfing der BVB den FC Bayern München in Dortmund. Wegen der Störung des Regionalverkehrs kam es bei der Anreise zu erheblichen Problemen.

dpa/seh