Damian Marchewka (l.) hatte nach dem Last-Minute-Sieg in Langenbochum Grund zu jubeln. Hier klatscht er sich mit seinem Flankengeber Ahmet Acar (M.) und Cheftrainer Andreas Feiler ab.

Damian Marchewka (l.) hatte nach dem Last-Minute-Sieg in Langenbochum Grund zu jubeln. Hier klatscht er sich mit seinem Flankengeber Ahmet Acar (M.) und Cheftrainer Andreas Feiler ab. © Becker

„Das war der Schlüsselmoment“: Königsborns Kapitän Damian Marchewka erklärt den Last-Minute-Sieg

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„Jetzt erst recht!“ Der Königsborner SV war am Sonntag drauf und dran, in alte Muster zu fallen. Doch dann erlebte das Team um Damian Marchewka einen Schlüsselmoment, der eine erneute Wendung brachte.

Königsborn

, 19.10.2022, 16:00 Uhr / Lesedauer: 2 min

Mit 3:1 geführt, spät das 3:3 kassiert − und dann doch noch durch zwei Tore in der Nachspielzeit gewonnen. Der Königsborner SV erlebte am Sonntag im Spiel der Fußball-Landesliga bei BW Westfalia Langenbochum einen wahren Krimi. Mittendrin: Kapitän Damian Marchewka, der vor dem Finale furioso einen Schlüsselmoment bei seiner Mannschaft gesehen hat.

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„Ob du‘s glaubst oder nicht, ich habe beide Tore nicht mit dem Kopf erzielt“, sagt der KSV-Kapitän, angesprochen auf seine beiden Treffer, die dem Spiel zunächst die erste Wendung brachten. Nach dem 0:1 aus KSV-Sicht war es Damian Marchewka mit einem Doppelpack, der den KSV nach zwei Standards auf die Siegerstraße brachte. Beim Tor zum Ausgleich sträflich allein gelassen, brauchte er nach einem Ahmet-Acar-Freistoß nur noch einzuschieben. Beim 2:1 nach der Pause stellte der Gegner nur die Passräume zu. Marchewka hielt drauf und der Ball schlug ein. „Den habe ich gar nicht richtig getroffen und er war noch zweimal abgefälscht“, sagt der baumlange Abwehrhüne, der in dieser Woche bei der Wahl zum Spieler des 10. Spieltags nominiert ist.

Spätestens als Val-Leander Wettklo in der 80. Minute das 3:1 für den KSV erzielte, schien das Spiel entschieden. „Da dachten wir alle: Das Ding ziehen wir jetzt durch. Der Gegner war auch beeindruckt meiner Meinung nach“, so Marchewka. Doch ein für den KSV-Kapitän fragwürdiger Elfmeter brachte Langenbochum zurück ins Spiel. „Das hat uns total verunsichert“, gibt Marchewka zu. Denn kurz nach Wiederanpfiff nutzte Langenbochum das Chaos in der KSV-Hintermannschaft aus und traf sofort zum Ausgleich.

Was dann passierte, war für Damian Marchewka der Schlüsselmoment im Spiel. „Wir haben in dieser Saison schon zweimal eine Zwei-Tore-Führung aus der Hand gegeben. Gegen Buer und Kirchhörde. Diesmal haben wir uns vorgenommen, zurückzuschlagen. Jetzt erst recht! Wir haben vor dem Anpfiff nach dem 3:3 versucht, Ruhe reinzubekommen und haben uns etwas Zeit gelassen.“

Kapitän des Königsborner SV beeindruckt von Leo Mayka

Ein Kniff, der am Ende belohnt wurde − auch weil Langenbochum plötzlich aufmachte und selbst voll auf Sieg spielte. „Die sind uns blind angelaufen. Das konnten wir nutzen“, so der Mannschaftsführer, der von der Mentalität in seinem Team beeindruckt ist.

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Vor allem Leo Mayka hat es ihm angetan: „Wie er sich reingeschmissen hat“, führt Marchekwa aus, „er ist nicht der Größte, hat seine Gegenspieler in Zweikämpfen aber weggehauen, die zwei Köpfe größer waren als er. Das hat mich wirklich beeindruckt.“ Mayka war es dann auch, der in der Nachspielzeit den 4:3-Treffer erzielte, ehe Wettklo mit dem 5:3 endgültig den Deckel drauf machte.

Mit drei Punkten Rückstand auf Platz eins steht der KSV derzeit gut da, auch wenn Rang sieben den Schein in der Dichte der Tabelle etwas trübt. Dass als Aufsteiger auf Anhieb noch nicht alles funktioniere und es noch einiges zu verbessern gebe, sei klar, meint Marchewka, der sich über so manches Spiel, in dem der KSV Punkte liegenließ, im Nachgang aber ärgert. Bis auf eins − das Kaiserau-Spiel: „Auch wenn es die Leute nicht gerne hören, aber diese Derby-Niederlage war verdient. Es war eine Lehrstunde für uns, die wir brauchten.“ Die Liga mache zurzeit einfach „extrem viel Spaß“. Und Last-Minute-Siege sowieso.