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„Das Virus nutzt jede kleine Chance“ - Trainer schlägt Alternative zum Re-Start vor
Fußball
Spätestens im Mai soll der Fußball in den Kreisligen zwischen Lippe und Ruhr wieder rollen. Nicht wenige bezweifeln das. Ein Trainer schlägt sogar eine Alternative vor.
Der Inzidenzwert im Kreis Unna liegt noch deutlich unter dem Landesdurchschnitt. Das kann sich ab er rasch ändern und den Re-Start der Amateurfußballer gefährden. Ein Kreisliga-Trainer schlägt deshalb eine Alternative zur Rückkehr in den Meisterschaftsbetrieb vor.
„Natürlich wollen wir schnell wieder auf den Platz und unseren Sport ausüben“, sagt Thomas Schneider, Trainer des A-Kreisligisten SV Frömern. „Aber die Entscheidungen der Politik sind nur noch unverständlich. Kinder dürfen in großen Gruppen auf dem Platz trainieren. Vorab sitzen sie in getrennten Gruppen mit Masken in der Klasse.“

Frömerns Trainer Thomas Schneider (Mitte) - hier mit Dirk Homann und Patrick Musiol - schlägt eine Art freiwillige Pokalrunde statt des Re-Starts vor. © SV
Die Aussicht, ab dem 5. April im Seniorenbereich wieder trainieren zu können, sei zwar toll, aber sehr vage, denn letztendlich zähle die Inzidenz - „und die steigt ja leider im Moment wieder an.“
Über einer Inzidenz von 100 fallen in Orten die ersten Spiele aus
Einen Re-Start und damit das unbedingte Durchziehen der Saison ist in den Augen von Thomas Schnneider unverständlich. „Spiele können aufgrund der Inzidenz von über 100 in einem Ort ausfallen. Auch im Herbst sind Spiele durch Coronafälle und Quarantäneregelungen ausgefallen. Wie will man das bis Ende Juni hinbekommen?“, fragt er sich.
Der Coach hat einen Vorschlag. „Ich wäre für eine - sollte man überhaupt spielen können - Art Pokalrunde, an der die Teams wie in Schleswig-Holstein freiwillig teilnehmen können.“ Der Verband betone immer wieder die Verantwortung für die Vereine, aber letztendlich werde mit dem vorschnellen Handeln die Verantwortung für die Spieler und Mitglieder auf die Vereine abgewälzt, sagt Schneider. „Man verweist immer wieder auf das Hygienekonzept der Vereine. Wenn ein Coronafall auftritt, eventuell mit entsprechenden Spätfolgen bei einem Spielern, will aber niemand die Verantwortung übernehmen.“
Der Trainer des SV Frömern bittet um mehr Geduld. „Kann man nicht nach endlos erscheinenden sechs Monaten noch etwas warten und einen sauberen Start ab Sommer mit genügend vorhandenen Impfungen planen?“, fragt er. „Letztlich sind wir von der politischen Entscheidung abhängig, sollten aber lieber eine gewisse Vorsicht walten lassen. Das Virus nutzt jede kleine Chance, um sich zu verbreiten - und daher sollten wir ihm diese nicht geben.“
67er Jahrgang aus dem Herzen Westfalens. Lokaljournalist durch und durch, seit über 25 Jahren mit dem geschärften Blick auf das Sportgeschehen zwischen Lippe und Ruhr.
