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Kreisliga-Trainer appelliert: Nach dem Training nach Hause statt zur Kabinenparty
Öffnung der Fußballplätze
Der Trainingsbetrieb auf den Sportplätzen ist für Nachwuchsteams wieder erlaubt. Die Senioren sollen folgen - doch die müssen sich auf den Sport beschränken, sagt ein Kreisliga-Trainer.
Seit dem 8. März dürfen die ersten Nachwuchsmannschaften schon wieder auf dem Sportplatz trainieren und auch die Senioren sollen bald folgen, wenn die Inzidenzwerte stimmen. Doch nicht wenige Trainer sind skeptisch, was das angeht - und hinterfragen die Vorgehensweise.
Christoph Golombek ist Trainer des A-Kreisligisten BSV Heeren und hat sich selbst schon mit dem Coronavirus infiziert. Der Coach, der beruflich als Lehrer in Lippstadt tätig ist, hat ein gutes Gespür für die aktuelle Situation. Dennoch: „Ich finde es schwierig, zu diesem Thema eine klare Meinung zu formulieren“, besitzt er zwei Sichtweisen.

Christoph Golombek trainiert den BSV Heeren und war als Jugendcoach auch beim SuS Kaiserau im Einsatz. Er fordert vor allem die Senioren auf, demnächst Treffen nach dem Training möglichst zu vermeiden. © privat
„Einerseits war die Pause jetzt sehr lang und gerade die Kinder und Jugendlichen brauchen diese Abwechslung vom Homeschooling“, sagt er. „Und auch für die Vereine ist es sicherlich immens wichtig, dass man den Kontakt zu den Kindern wieder aufbaut, damit diese ihrem Sport treu bleiben.“
Auf der anderen Seite steigen die Zahlen aber wieder. „In den Schulen wird streng darauf geachtet, dass nur halbe Klassen in die Präsenz kommen und sich die einzelnen Gruppen nicht durchmischen“, berichtet der Lehrer. „Nachmittags gehen dann vermutlich Kinder aus verschiedenen Schulgruppen zusammen zum Training und werden dann da durchgemischt.“
Erwachsene können beim Training von Kindern lernen
Dennoch glaubt Christoph Golombek, dass man die Öffnung des Trainingsbetriebes als Chance sehen sollte. „Man muss sich aber dann auch auf das Training beschränken und direkt im Anschluss nach Hause gehen“, appelliert er an alle Kicker. „Das wird den Kindern und Jugendlichen sicherlich leichter fallen, als den Seniorenteams, die nach dem Training gerne noch zusammensitzen. Denn neben dem Sport fehlt das natürlich momentan auch.“
Ob es tatsächlich Anfang April mit dem Seniorentraining und dann Anfang Mai mit den Wettkämpfen wieder losgehen kann, hängt in seine Augen noch von zu vielen Faktoren ab. Golombek: „Ich würde es mir wünschen, aber bin da noch etwas skeptisch.“